Alte Häuser, alte Namen
In vielen Eifeldörfern haben vor allem die alten Häuser – meist in den Ortskernen zu finden - nicht nur eine Hausnummer an einer Straße, sondern, unsichtbar, auch einen eigenen Namen. Und den zum Teil seit mehreren hundert Jahren. Dorfchronisten und Initiativen haben seit einigen Jahren den identitätsstiftenden Charakter der Namen erkannt, sie dokumentiert und veröffentlicht. Zum Beispiel auch in Mülheim bei Blankenheim und in Steffeln.
Auf 52 folierten Aluminiumschildern werden in Blankenheim-Mülheim die Geschichten der teilweise bis heute gebräuchlichen Hausnamen im 500-Einwohner-Dorf erzählt. Das Projekt – in dieser Form im Kreis Euskirchen bisher eher selten – wurde mit Mitteln aus dem Fördertopf „Heimat-Scheck“ der Landesregierung NRW finanziert.
Häuser mit Geschichte(n)
„Ich bin Lox Michael“, meint Michael Weber aus Steffeln an seinem Wohnhaus. Das Gebäude mit dem Hausnamen, der sich von Lukas ableiten soll, stand ursprünglich gegenüber. Beim Neubau wurde der Name übernommen. „Haus Schmotz“, das Stammhaus der Familie Schröder, war einst eine Schmiede und wurde vor 1833 erbaut. Der Name alleine ist schon rätselhaft genug, doch noch verwunderlicher ist die Geschichte, die sich um das Anwesen rankt: „Schmotz sollte 1940 umgebaut werden. Das geschah auch. Bis auf das vordere Schlafzimmer. Da lag der kranke Ohm im Bett und verhinderte mit seinem Gewehr jede bauliche Veränderung“. Harald Weißkopf, Ortshistoriker von Mülheim, muss schmunzeln, wenn er an die Anekdote denkt. „Am Gebäude sehen sie noch heute einen Absatz: Da wurde nichts gemacht, denn dahinter wehrte sich der Ohm“, so Ortsvorsteher Reiner Reetz.