Das kleinste Museum der Eifel
Der 30-Einwohner-Weiler Welchenhausen oberhalb des Grenzflussess Our ist so klein, dass man aufpassen muss, um nicht schon hindurch gefahren zu sein. Doch mitten drin steht ausgerechnet hier die „wArtehalle“ – das kleinste Museum der Eifel.
„Wir waren eigentlich … Spinner“. Leonie Simons meint das scherzhaft, doch ein Körnchen Wahrheit ist ja doch dabei. Denn in dem kleinen Ort Welchenhausen ein Kunstmuseum eröffnen zu wollen – was sollte das schon anders sein als eine verrückte Idee? Aber manchmal, und da funkeln ihre Augen, geht es eben einfach nicht anders. Wenn man, wie sie, an eine Sache glaubt und für eine Idee brennt.
Ein kunstinteressierte Lehrer sah das Buswartehäuschen in der 30-Einwohner-Gemeinde in seiner ureigensten Funktion untererfüllt. Er fragte sich: Warum nicht ein Museum daraus machen?
„Ich war sofort fasziniert von der Idee“, strahlt Simons. Sie war nicht die Einzige. Dabei habe im Dorf bis dahin durchaus die Meinung geherrscht: „Ein Museum, da kommen wir nie hin. Wann, wo, wie denn?“ Seit 18 Jahren haben die Welchenhausener nun ihr eigenes. „Das“, so Simons, die den Museumsverein seit gut einem Jahr wieder leitet, nenne sie „ein Projekt gelebter Dorferneuerung pur!“ Dem Vorhaben stimmte auch der Lützkamper Gemeinderat nach kurzer Diskussion zu.
Die Welchenhausener packten an
Ein alter Schuppen neben der „wArtehalle“ wurde überdacht, es wurden Stühle und Bänke geschleppt – fertig ist der Platz für die Vernissagen von in der Regel vier Wechselausstellungen pro Jahr. Im Museumsraum selbst ist dafür ja einfach nicht der Platz. Im „White Cube“ wurden die Wände gestrichen, davor robuste, selbst gebaute Stellwände geschraubt für die Kunst. Im Winter gerne versiegelte Fotografien, schon wegen der Außentemperaturen. […]