Musenkuss für die bildende Kunst
Schon immer faszinierte die Eifellandschaft Künstlerinnen und Künstler.
Schon immer faszinierte die Eifellandschaft Künstlerinnen und Künstler: Die stilbildende Düsseldorfer Malerschule nahm im frühen 19. Jahrhundert die Eifel als Vorbild für ihre romantischen Historien- und Genrebilder. Viele ihrer Werke haben eine Heimat im Kunstkabinett der Dr.-Axe-Stiftung in Kronenburg gefunden. Berühmte Maler wie Fritz von Wille oder Pit Kreuzberg ließen sich von den spektakulären Formen und Farben der Eifel inspirieren, sie zeigten Burgen und Dörfer, Vulkane und Maare oder blühende Wiesen in beeindruckender Weise.
Kunst ohne Berührungsängste
Doch die Kunst ist in der Eifel auch zeitgenössisch und ganz modern. Es gibt in der Szene fest verankerte Bildhauersymposien etwa in der Künstlerkolonie Weißenseifen, es gibt renommierte Museen wie etwa das Kunstmuseum NRW in Kornelimünster, es gibt überregional anerkannte Galerien wie die Galerie Augarde in Daun, es gibt atemberaubend schöne Schauen wie die Jahresausstellungen der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler (EVBK) in Prüm. Kunst findet outdoor statt wie im ganzjährig geöffneten Skulpturenpark von Ellen Welten in Gerolstein-Niedereich oder indoor etwa in der Arte Scienza von Peter Sußner in Monschau. Kunst integriert sich in den Alltag und in niedrigschwellige Ausflugsziele wie im Ardenner Cultur Boulevard in Losheim an der deutsch-belgischen Grenze, wo man tanken, einkaufen, Modelleisenbahn spielen und eben Kunst bestaunen kann.
Orte und Werke für Kunstgenießer
Vor allem gibt es unzählige Werkstätten von Kunstschaffenden aller Sparten, die teils auch am bundesweiten Tag des offenen Ateliers teilnehmen und die Lebendigkeit der Kunstregion Eifel unter Beweis stellen. Vom international bekannten Maler Franziskus Wendels in Daun bis zu Künstlerinnen und Künstlern, die noch eine Entdeckung wert sind, reicht hier die Palette. Oft werden auch Cafés oder Restaurants zur Kunstausstellung auf Zeit. Kunst kommt in der Eifel manchmal überraschend an Orten, wo man nicht mit ihr rechnet: zum Beispiel in der wARTehalle in Welchenhausen, einem zum Museum umgewandelten Bushäuschen, oder auf dem Bauernhof von Georg Wittwer zu Füßen des Hochkelbergs.
Die Eifelerinnen und Eifeler selbst machen nicht viel Aufhebens um ihre Heimat als Musenkuss. Sie sind vor allem durch die sakrale Kunst seit jeher gewohnt, dass ihre Kirchen Kunsthistoriker aus aller Welt faszinieren – wie etwa die einzigartigen Altäre in den dörflichen Wallfahrtskirchen von Driesch oder Weidingen. Das goldene Innere der Erlöserkirche von Gerolstein oder der Kapelle von Mirbach gehören zum alltäglichen Kunsterleben. Die Kunstschmiede der Abtei Maria Laach sorgt bis heute für hochwertigen „Nachschub“ an sakralen und weltlichen Schätzen.
Die Eifel ist eine Landschaft voller Kunst: Malerei, Bildhauerei und Grafik, aber auch Fotografie oder moderne Installationen und Objektkunst sind hier zu Hause.