„Wir haben die Eifel nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen“, begründet Richard Kläsges, Geschäftsführer der Westeifel Werke, die Motivation, sich als EIFEL-Arbeitgeber besonderen Ansprüchen zu stellen. Das Argument positiver emotionaler Werte spielt im gemeinnützigen Verbund eine besondere Rolle, denn bei den Westeifel Werken, EuWeCo, Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel, euvea Hotel und dem Integrationsbetrieb geht es nicht primär um Gewinne. Vielmehr finden hier rund 700 Menschen mit teils mehrfachen Beeinträchtigungen, die ihnen eine Teilnahme am ersten Arbeitsmarkt unmöglich machen, Beschäftigungen und Rückhalt. Betreut und fachlich begleitet werden sie von 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen möglichen Sparten: diverse Handwerke, Gastronomie, Heilpädagogik, Pflege, Verwaltung oder IT. Denn Diversität meint nicht nur Freundschaft und Respekt für Menschen mit oder ohne Behinderung, sondern ganz konkret auch eine große Bandbreite von Berufsbildern.  

Viel mehr als „nur“ ein Job 

Was finden sie im Gegenzug zur Bereitschaft, sich an einem der 13 Standorte in den beiden Landkreisen zu engagieren? Da sind zum einen die Leistungen eines Top-Arbeitgebers: gute Tariflöhne, hohe Arbeitsplatzsicherheit, flexible Arbeitszeiten oder andere Benefits wie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, Einkaufsrabatte oder e-Ladesäulen. Doch darüber hinaus gibt es etwas Unbezahlbares: Sinnstiftung. Zwar sind die Westeifel Werke keine Insel der Seligen. Sie funktionieren mit ihren Tochterfirmen, zum Beispiel mit dem euvea Hotel oder mit den Werkstätten, als moderner Beherbergungsbetrieb oder als Auftragnehmer industrieller Kunden für Konfektionierung, Verpackung oder Montagetätigkeiten. Außerdem gibt es Eigenprodukte wie Freiraummöbel, Luftballondruckerei oder Mode-Accessoires, die ebenfalls auf dem „normalen“ Markt bestehen müssen. Aber immer steht im Vordergrund, dass Menschen mit Menschen umgehen – und zwar ohne den klassischen Druck, dafür mit Rücksicht auf die individuellen Fähigkeiten. „Da kommt so viel an Dankbarkeit, Herzlichkeit und Lachen zurück“, beschreibt Kläsges das Verhältnis zwischen Betreuten und Angestellten, die ein Team leiten oder pflegerisch und pädagogisch aktiv sind.  

Jung und Alt halten zusammen 

Die Westeifel Werke wurden vor mehr als vierzig Jahren gegründet und weisen dank des humanen Betriebsklimas und abwechslungsreicher Arbeit viele Mitarbeitende mit langjähriger Betriebszugehörigkeit auf. Die Kehrseite der Medaille ist, dass in absehbarer Zeit viele Beschäftigte in den Ruhestand gehen. „Darum suchen wir jetzt Menschen, die mit uns im gemeinnützigen Bereich und im Umgang mit Beeinträchtigten aktiv sind. Menschen, die vielleicht eine besonders sinnstiftende und zugleich atmosphärisch andere Arbeit als in ihrem bisherigen Berufsleben wollen“, schildert Kläsges die Willkommenskultur für erfahrene Fachkräfte, Quereinsteiger oder Azubis. „Sie erleben bei uns, dass ihre Arbeit neben der Fachpraxis immer eine menschliche Komponente erhält, nämlich die betreuten Werkstattbeschäftigten oder Wohnheimbewohner zu begleiten, deren Selbstbewusstsein zu stärken und Persönlichkeit zu entwickeln. Etwas Befriedigenderes kann man sich kaum vorstellen.“