Welterfolg aus beständigem Guss
Die Marke STIHL ist weltweit bekannt, sie steht seit fast 100 Jahren gleichbedeutend für leistungsstarke Motorsägen – in dem Segment ist das Unternehmen weltmarktführend. Weniger bekannt ist deren Magnesium Druckguss-Sparte. Vom Werk im Eifelort Weinsheim aus führt das Unternehmen auch in der Druckguss-Technologie die Weltrangliste an.
1971 startete das Waiblinger Familienunternehmen eine weitere Erfolgsgeschichte. Um das Stammwerk mit Magnesium-Bauteilen für die Produktion der wachsenden Palette an Motor- und Gartengeräten zu versorgen, errichtet man in der Eifel hierfür ein eigenes Druckguss-Werk. Aus den kleinen Anfängen ist heute ein Werk mit 950 Beschäftigten erwachsen. Alleine in den Pandemiejahren wurden 200 neue Mitarbeitende eingestellt und über 30 Mio. Euro in die Ausweitung von Produktion und Logistik investiert. Grund für diesen enormen Anstieg ist die Expansion der weltweit tätigen STIHL-Gruppe. Und auch die Aufträge der externen Kunden steigen rasant an. Der Umsatzanteil aus bspw. der Automobil- und Motorradbranche, der Elektro- und Medizintechnik und allen voran der boomenden E-Bike-Branche liegt mittlerweile bei rund 30%. Im Vergleich zu vielen Wettbewerbern sei man bei der Kundenstruktur bewusst breit aufgestellt. Das garantiere ein stabiles Wachstum und ermögliche es, sich schnell auf neue Märkte und Anforderungen einzustellen, erklärt Geschäftsleiter Hartmut Fischer.
Weltweit führend im Magnesium-Druckguss
In Weinsheim steht heute eines der größten und modernsten Magnesium-Druckgusswerke Europas. „Es gibt nicht viele reine Magnesium Druckguss-Werke. Mit unserer Technik und unserer Maschinen- und Prozess-Kompetenz sind wir sogar weltweit einzigartig“, ist Fischer überzeugt. Von der Konstruktion und dem Bau der Werkzeuge, dem Schmelzen, Gießen, der Oberflächenbehandlung und Zerspanung bis zu Vormontage, Qualitätsmanagement und Logistik bieten die Weinsheimer alles aus einem Guss. Das garantiert, dass man die Prozessqualität und die Produktionseffizienz auf kurzem Dienstweg stetig optimieren und dadurch auch sehr kostengünstig produzieren kann. „Wenn Spitzenqualität gefordert ist, können wir preislich mit chinesischen Mitbewerbern mithalten“, erklärt der Eifeler Geschäftsstellenleiter. Und das ist weltweit gefragt: China, Brasilien, USA und europäisches Ausland gehören zu den Haupt-Ausfuhrländern. Die Exportquote liegt bei ca. 40% – hierin eingeschlossen sind die STIHL-Werke rund um den Globus.
Mit Magnesium in eine nachhaltige Zukunft
Magnesium gilt als der Konstruktionswerkstoff des 21. Jahrhunderts. Neben seinen ausgezeichneten Eigenschaften wie hohe Stabilität und sehr lange Lebensdauer zeichnet sich das Metall durch sein geringes Gewicht aus – 33% leichter als Aluminium. In der Arbeitswelt bringt das große Ergonomievorteile für die Arbeitsgeräte. Zudem sorgen leichte Endprodukte für einen geringeren CO2-Fußabdruck bei Transport und Gebrauch. Magnesium lässt sich unendlich oft verlustfrei recyclen. Das praktiziert man bei STIHL bereits mit den anfallenden Materialabfällen wie beispielsweise Angüssen. Das Recycling der Endprodukte nach einer langen Lebenszeit wäre in Zukunft ebenfalls denkbar. Aktuell machen sich die Planer auch vielfältige Gedanken für eine regenerative Energieversorgung: Wärmerückgewinnung aus dem eigenen Produktionsprozess und Abwärmenutzung eines benachbarten Großbetriebes stehen bereits an. Für eine mittelfristige C02-neutrale Produktion prüfe man Möglichkeiten des Photovoltaik-Ausbaus ebenso wie Windkraft, Biogas oder Wasserstoff, so Fischer.
Top-Knowhow aus der eigenen Karriereschmiede
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bündeln ein weltweit einzigartiges Branchenwissen. „Jede Produktionsmaschine wird nach unseren Vorstellungen hergestellt, häufig mit dem Knowhow und den Ideen der eigenen Mitarbeitenden. Auch die meisten Werkzeuge stammen aus unserer eigenen Entwicklung“, erläutert Hartmut Fischer. Darauf ist der langjährige Geschäftsleiter besonders stolz. Schließlich kann man so schnell auf Entwicklungen reagieren und hält das gesamte Knowhow im Unternehmen. Solche Investitionen sichern die Wettbewerbsfähigkeit in einem harten Marktumfeld. Und das wird von der Stihl-Familie als Eigentümerin sowie dem Waiblinger Vorstand mitgetragen. „Dieser Rückhalt motiviert unsere Mannschaft und spornt an“. Den Wissensschatz zu halten und zu gestalten, ist Aufgabe einer zukunftsweisenden Personalentwicklung: Die beginnt bereits mit einer qualifizierten Fachkräfteausbildung im Unternehmen und begleitet die Mitarbeitenden ein Arbeitsleben lang. Ein Großteil der Belegschaft ist nicht ohne Grund zum Teil seit Jahrzehnten dem Unternehmen treu. Das Erfolgsrezept: „Wir bieten ein ausgezeichnetes Gesamtpaket aus motivierendem Arbeitsumfeld sowie guten Gehalts- und Sozialleistungen“. Dennoch sei man auch auf Fachkräfte von außerhalb der Region dringend angewiesen. Fischer betont die vielfältigen Vorzüge des Lebens und Wohnens in der Eifel: günstiger Wohnraum, keine Staus, interessante Kleinstädte mit kurzen Wegen und vielfältigem Angebot. „Und wer möchte, ist von hier aus in einer guten Stunde in den umliegenden Städten Trier, Koblenz oder Luxemburg mit einem hochkarätigen Kulturangebot.“