Gemeinschaftlich wohnen und leben
Gemeinschaftlich leben, ohne auf seine Privatsphäre mit einer eigenen Wohnung verzichten zu müssen, dieses Konzept verfolgt der PrymPark in Düren. Alle Generationen sind willkommen und ein freundliches Miteinander ist Teil des Konzepts.
Mit 30.000 qm ist das Gelände groß, beinhaltet sogar ein kleines Wäldchen und es können noch einige Wohngebäude entstehen. Noch sind nicht alle geplanten Bauflächen bebaut, doch die ersten Bewohnerinnen und Bewohner haben schon ihre Wohnungen bezogen. Sie genießen das gemeinschaftliche Leben, ohne auf ihre eigene vier Wände verzichten zu müssen. Der PrymPark ist eine Cohousing- und Klimaschutzsiedlung mitten in Düren. Das Gelände gehört der Evangelischen Gemeinde zu Düren und für die Umsetzung hat sie die PrymPark-Quartiersgesellschaft mbH gegründet. Die Baugrundstücke werden im Erbbaurecht an Baugemeinschaften verpachtet. Haben sich genügend Personen zu einer Baugemeinschaft gefunden, geht es an die Planung. Dafür steht in Form einer Prozessbegleitung und einem Architektenteam professionelle Hilfe zur Seite. Ursula Enderichs-Holzapfel ist bei der Quartiersgesellschaft tätig, bringt Interessierte zusammen und unterstützt beim Aufbau der Organisationsstruktur, denn die Gemeinschaftsräume und das Grundstück mit Wegen und Gärten müssen gemeinschaftlich verwaltet werden.
Cohousing ist gut für das Wohlbefinden
Die Vorteile eines sogenannten Cohousing-Projektes liegen darin, dass es einige Gemeinschaftsbereiche gibt, die alle Bewohnerinnen und Bewohner nutzen können. Zum Beispiel den Waschraum, der im PrymPark "Wasch-Café" heißt und nicht nur über einige Waschmaschinen und Trockner verfügt, sondern auch über einen kleinen Cafébereich, wo Platz ist für den kleinen Plausch zwischendurch. In einer umfassend ausgestatteten Werkstatt stehen Werkzeuge für viele Arbeiten zur Verfügung und dazu einige Arbeitsplätze, an denen gewerkelt werden kann.
Der größte Gemeinschaftsraum mit großer Gemeinschaftsküche wird nicht nur für Treffen mit allen Mitgliedern der Baugruppe genutzt, um organisatorische Dinge abzusprechen, sondern auch um gemeinsam zu kochen und zu feiern. Und in der Tiefgarage stehen nicht nur Autos, sondern mittlerweile auch Lastenräder, die ausgeliehen werden können. Außerdem wurde bereits ein Carsharing-Verein ins Leben gerufen, damit nicht jeder sein eigenes Fahrzeug mehr unterhalten muss.
Bewohnerinnen und Bewohner sind nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch Paare oder Singles. Jung und Alt leben miteinander und profitieren voneinander. Ältere Menschen passen auf die Kinder der jüngeren Bewohner auf, die Jüngeren unterstützen Ältere beim Einkauf und gefeiert wird gemeinsam. Man achtet aufeinander und findet schnell Kontakt.
Jeder packt mit an
Die Gemeinschaftsbereiche stünden eigentlich im Mittelpunkt, erklärt Ursula Enderichs-Holzapfel. „Rund sechs Stunden Arbeit muss jede Bewohnerin, jeder Bewohner monatlich einbringen. Es gibt verschiedene Arbeitsbereiche wie die Organisation und das in Ordnung Halten der Gemeinschaftsbereiche, Pflegen der Außenanlage, IT-Themen, das Thema Mobilität, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern selbst organisiert werden müssen.
Die Bewohnerinnen und Bewohner sind überzeugt von dem Projekt. Sie hätten immer gerne in WG’s gewohnt, erzählt Julia Kriegsmann. Doch als das erste Kind kam, hat sich das Paar mehr Privatsphäre gewünscht. Inzwischen ist das zweite Kind auf der Welt und die Kriegsmanns sind nach wie vor begeistert von dem Wohnkonzept: „Unsere Erwartungen sind noch übertroffen worden“. Jeder kennt Jeden in der Siedlung, die Kinder können frei herumlaufen und spielen, denn der Kern der Siedlung ist autofrei. Zudem haben auch die anderen Bewohnerinnen und Bewohner immer ein Auge auf die tobenden Kinder.
Für Birgit Hollenhorst und ihrem Mann war die Nähe zu Aachen wichtig. Sie kommen aus dem Münsterland und wollten gerne in der Nähe der Tochter wohnen. Die gute Verkehrsanbindung nicht nur nach Aachen, sondern auch nach Köln war dem Ehepaar ebenso wichtig wie das Wohnen mit mehreren Generationen. „Es existiert hier viel Toleranz untereinander“, freut sich Birgit Hollenhorst.
Wohnungen gibt es bisher zwischen 39 und 120 Quadratmetern. „Wir versuchen zu überzeugen, dass die Wohnung nicht so groß sein muss, da Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen“, sagt Ursula Enderichs-Holzapfel. Und wenn sich die Familiensituation ändert – also beispielsweise die Kinder ausziehen – besteht auch die Möglichkeit, innerhalb der Anlage in eine kleinere Wohnung zu ziehen.
Wer sich für das Wohnen im PrymPark interessiert, erfährt bei dem Einführungs-Vortrag mit Führung viel Wissenswertes über das Konzept des Cohousing im PrymPark. Der Vortrag findet regelmäßig statt, Termine sind auf der Website zu finden.