Innovationskraft gehört zur Firmen-DNA
Der Hidden Champion Premosys GmbH ist mit dem Innovationspreis Rheinland-Pfalz, dem deutschlandweiten Großen Preis des Mittelstandes und der rheinland-pfälzische Wirtschaftsmedaille ausgezeichnet. Prämiert wird die Fähigkeit, Neues und Nachhaltiges für weltweit eingesetzte Produkte zu entwickeln.
Ein Mittelständler mit 25 Beschäftigten und Unternehmenssitz im kleinen Vulkaneifeldorf Kalenborn-Scheuern steckt hinter vielem, das die Welt ein Stück weit sicherer macht: die im Jahr 2000 von Matthias Kuhl gegründete Premosys GmbH. Die kleine Firma ist global führend im Hinblick auf die Genauigkeit optischer Mess-Systeme. Ihre Entwicklungen sorgen für präziseste Instrumente und sind in wichtigen Schlüsselindustrien im Einsatz, von der Automobil- und Luftfahrttechnik über Lebensmittel und Konsumgüter bis hin zur Medizin, etwa bei der RNA-Analyse für die Entwicklung von Impfstoffen. Firmengründer Matthias Kuhl ist eines von acht wirtschaftsnahen Mitgliedern des Rates für Technologie der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Und Wirtschaftsminister Volker Wissing nannte ihn einen „Innovationstreiber im Land“ anlässlich der Verleihung der Wirtschaftsmedaille. Die Auszeichnung wird nicht jedes Jahr vergeben, sondern während der im Frühjahr endenden Amtszeit von Wissing waren es bislang nicht einmal ein halbes Dutzend Firmen, die eine derartige Würdigung erfuhren. Wissings Vorgängerin Evelyne Lemke bedachte damit noch weniger Betriebe.
Kreative Köpfe genießen das Brainstorming
„Für uns sind Innovation und Nachhaltigkeit eine Denke‘“, schildert Kuhl das Grundmotiv seines Unternehmens. Das drückt sich nicht nur im Firmensitz aus, der in seiner dörflichen Heimat als Hightech-Gebäude mit exzellenten Arbeitsbedingungen, 5G-ready-Standard, Solarzellen, Geothermie und Klimatisierung für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgestattet ist. Auch die Mess-Systeme, die hier entwickelt und gefertigt sind, zeichnen sich durch extreme Langlebigkeit aus, so dass Wartung kein Thema ist. Und die Innovationsfreude wird in einem lebendigen, interaktiven Prozess gestärkt. „Da kann jede und jeder als Persönlichkeit etwas einbringen. Es sind keine Einzelkämpfer, sondern kreative Einzelne mit Freiraum inspirieren sich gegenseitig. Die Aufgabe und der Bedarf kommen von außen, die Motivation von innen und das Ergebnis sind praxistaugliche Neuerungen, die auf der ganzen Welt erfolgreich sind wie etwa das einzige prozesssichere Testsystem für die modernen LED-Wischerblinker an Autos. „Wir kooperieren mit großen internationalen Konzernen“, erläutert Matthias Kuhl das weltoffene Betriebsklima im Hidden Champion aus dem Eifeldorf. Bis zu achtzig Prozent des Umsatzes macht der Exportanteil aus.
Pioniergeist punktet mit Neuerungen
Gern zählt Matthias Kuhl Einheimische zu seinen Teammitgliedern, deren Bodenständigkeit und Engagement überdurchschnittlich sind. „Wir leben den Grundsatz ‚geht nicht gibt’s nicht‘. Dazu passt der Pioniergeist, der in der Eifel gewachsen ist, ganz gut.“ Aber natürlich haben auch andere sehr gute Chancen. Jüngstes Beispiel ist eine Sinologin aus dem Ruhrgebiet, die mit ihrer Kenntnis asiatischer Sprachen und Kulturen den internationalen Vertrieb stärkt. Hier kann jedes Teammitglied eigene Stärken einbringen, ohne vom Mannschaftsgeist ausgebremst oder nivelliert zu werden. „Softwareentwickler zum Beispiel sind sehr fokussiert, sie neigen zu einem Tunnelblick“, weiß Kuhl, „aber wir brauchen für neue Funktionen eine geradezu unfassbare Komplexität. Wir schaffen Schritt für Schritt, dafür die Hürden zu nehmen.“