Gemeinsam Wohnen „op dem Hof“
Vom Säugling bis zum Senior mit Pflegebedarf – die Menschen im neuen Wohnhofkomplex „Op dem Hof“ in Arzfeld fühlen sich wie eine große Familie. Wie viel Gemeinschaft jeder pflegt, entscheidet jeder Bewohner selbst.
Ursprung der Idee war für den Unternehmer Herbert Zahnen die Frage, wie er Wohnraum für neue Mitarbeitende schafft. Vor allem jungen Menschen, die aus dem Ausland in sein Unternehmen im deutsch-luxemburgischen Grenzgebiet arbeiten kommen, wollte er ein attraktives Angebot schaffen. Und so reifte der Gedanke, auf einem freien Grundstück am Ortsrand einen Wohnkomplex mit hohem sozialem Anspruch zu schaffen. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Markus Heinisch entwickelten er und sein Gesellschafter-Team die Idee eines Neubaus, architektonisch angelehnt an ein eifeltypisches Hofgut.
Wohnungen für Singles, Paare und Familien
Etwa drei Dutzend Menschen wohnen heute auf dem Hof zusammen, in Wohnungen und Pflegeappartements zwischen 35 und 125 Quadratmetern. „Das Interesse an den Wohnungen war sehr groß, sie waren schnell vermietet“, so die Immobilien-Mitgesellschafterin Helena Nickels. Die neuen Hofbewohnerinnen und -bewohner – meist Menschen aus dem Ort und der Umgebung – schätzen die heimelige Atmosphäre. Dazu trägt sicherlich die besondere Architektur bei, die eine besondere Verbundenheit zur Eifel-Heimat schafft. Und wie sollte es bei einem Initiator, dessen Unternehmen mit technischem Knowhow auf den Weltmärkten die Nase vorn hat, auch anders sein: In Punkto Gebäudetechnik steckt hinter der historisierenden Fassade modernste Ausstattung. Wärme wird durch eine Wärmepumpe erzeugt, deren Strombedarf die Dach-PV-Anlage liefert. Die Parkplätze für die Mieter verfügen alle über eine Elektro-Ladestation. Ein Glasfaserkabel bis ins Gebäude sorgt für superschnelles Internet.
Neben Architektur und Technik sind die Mieter vor allem vom sozialen Ansatz überzeugt: jung und alt unter einem Dach und gemeinsame Aufenthaltsflächen im Außenbereich samt Spielplatz schaffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Lebensmittelpunkt auch für Menschen mit Pflegebedarf
So wie es auf den Eifeler Bauernhöfen seit Jahrhunderten üblich, sollen Menschen auch dann auf dem Hof leben bleiben, wenn irgendwann einmal Pflegeunterstützung notwendig ist. Um dies zu gewährleisten, betreibt der Caritasverband Westeifel unter gleichem Dach eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Senioren. Den Mietern steht hier eine Betreuung rund um die Uhr zur Verfügung sowie Haushaltsführung, Verpflegung und Pflege je nach individuellem Bedarf.
Jeder hat ein eigenes, schönes Appartement mit barrierefreiem Bad, das man mit eigenem Mobiliar individuell einrichten kann. Außerhalb der vier Wände findet in der WG sehr viel in Gemeinschaft statt: es wird zusammen gekocht, gegessen, gespielt, gesungen und gelacht. „Bewohner und Betreuer leben sehr familiär zusammen, und auch die Familienangehörigen sind fester Teil unserer Gemeinschaft“, schwärmt Anke Strehl, die vor Ort die Präsenzkräfte und das Zusammenleben koordiniert. Im Gegensatz zu einem Pflegeheim sollen die Menschen hier ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und sich im Alltag einbringen. „Ob bei der Zusammenstellung des Essensplans, beim Kochen, Bügeln und Falten der Wäsche oder bei der Freizeitgestaltung – jeder soll sich nach seinen Möglichkeiten beteiligen.“ Strehl ist auch begeistert, wie gut die Integration in den Ort funktioniert: „Der Arzfelder Seniorenkreis besucht uns regelmäßig und unsere Mieter haben jederzeit die Möglichkeit, Angebote und Aktivitäten im Ort wahrzunehmen.“ Einige wenige Plätze sind in der Senioren-Wohngemeinschaft noch frei, Infos zum Konzept findet man hier.
Zusammen leben und gleichzeitig autark wohnen – op dem Hof geht dieses Konzept vorbildlich auf.