Innovationstreiber der nachhaltigen Energieerzeugung
Das Föhrener Unternehmen Ökobit gestaltet den ökologischen Energiewandel. Mit Planung, Bau und Wartung von Biogas-Anlagen ist der Hidden-Champion in 20 Jahren zum weltweit gefragten Spezialisten aufgestiegen.
Die über 150 Ökobit-Mitarbeiter haben eine gemeinsame Mission: die ökologische Energiewende zu meistern – weg von fossilen Energien wie Öl und Gas, hin zur umweltfreundlichen Gasproduktion. Hier kennen sich die Eifeler Biogas-Spezialisten aus wie wenige andere, schließlich brachte Ökobit vor 10 Jahren eine der ersten Bio-Methan-Anlagen in Deutschland ans Netz. „Seit unserer Firmengründung als 2-Mann-Betrieb verstehen wir uns als technologischer Schrittmacher in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit“, so Firmengründer und Inhaber Christoph Spurk.
Aus Abfall wird Energie und Wertstoff
Biogasanlagen waren in der Vergangenheit in der öffentlichen Diskussion nicht unumstritten, weiß Spurk. „Die Tank-oder-Teller-Diskussion, also ob wir auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen Nahrungs- oder Energiepflanzen anbauen, beschäftigt auch uns seit vielen Jahren.“ Daher setzt man bei Ökobit auch nicht mehr auf die Monokulturpflanze Mais als Hauptenergieträger. „Unsere heutigen Anlagen kommen sehr gut mit Rest- und Abfallstoffen aus.“ Also Wertstoffe aus privatem Biomüll, landwirtschaftlichen Abfallstoffen wie Gülle oder Reststoffen aus dem Ackerbau. Auch neue Energiepflanzen wie die Silphie tragen zur Nachhaltigkeit bei: Sie verhindert mit ihrer Durchwurzelung die Bodenerosion, kommt weitestgehend ohne Pflanzenschutzmittel aus und ist als Blühweide ein positiver Beitrag zur Biodiversität. Während die Fasern der schnell wachsenden Pflanzen für die Papierherstellung genutzt werden können, landen die nicht nutzbaren Reste als Energieträger in den Biogasanlagen. Die Gärreste aus den Anlagen dienen als umweltfreundlicher Dünger auf den Anbauflächen – somit schließt sich der Wertstoffkreislauf.
In der Eifel gehen Forscherdrang & Pioniergeist Hand-in-Hand
„Eine Biogas-Anlage in Verbindung mit den Energiestoffen ist ein sehr komplexes und kompliziertes System“, so Spurk. Ökobit hat dabei stets den kompletten Wirtschaftskreislauf im Blick – und da geht es um agrarische, biologische, chemische und technische Prozesse. Das hohe betriebsinterne Knowhow wird bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Patente mit vielen externen Partnern aus dem regionalen Umfeld ergänzt: Prüf- und Forschungslabore, Hochschulen oder landwirtschaftliche Beratungsstellen wie dem DLR Eifel. „Mit den Eifeler Landwirten haben wir tolle Partner vor Ort, die mit Pioniergeist gerne Neues ausprobieren – wie derzeit beim Anbau der Eifel-Silphie“, schwärmt Spurk, der selbst auf einem Bauernhof aufwuchs und somit viel landwirtschaftliche Praxiserfahrung mitbringt. Eine der aktuellsten Ökobit-Innovationen sind die „HoMethan“-Kleinstanlagen. Mit wenig Technik und geringer Investition werden diese in Schwellenländern eingesetzt, um in den kleinbäuerlichen Betrieben die Abfälle aus der Landwirtschaft in Biogas umzuwandeln. Dieses kann gleich vor Ort zum Kochen, Heizen oder für die Stromproduktion verwendet werden. Damit ersetzen die Bauern das für sie teure LPG-Gas durch selbst erzeugtes, umweltfreundliches Methangas.
Bodenständigkeit trifft Internationalität
Am Standort Föhren wird nicht nur geforscht, sondern auch handfest geschraubt, geschweißt und montiert. Stolz ist man darauf, dass man fast die komplette Wertschöpfung am Firmenstandort in Föhren realisiert – und damit die bewährte, robuste Qualität der Anlagen garantieren kann. Neben Deutschland ist Frankreich derzeit ein großer und wachsender Absatzmarkt. Doch Anlagen und Knowhow der Eifeler gehen auch in den Senegal, nach Australien, Kolumbien, Brasilien oder die Karibik. Das Geschäft ist heute international – ebenso die Mitarbeiter, die aus 15 Nationen stammen und ihren Job in Föhren gefunden haben. Das Gros der Belegschaft kommt aus der Region. „Wir haben sehr gute Kontakte zu den nahe gelegenen Hochschulen. Von hier stammen die meisten unserer Führungskräfte, die bei uns ihre Karriere starten und überdurchschnittlich lange dem Unternehmen treu bleiben.“ Als guter Arbeitgeber sorgt Ökobit nicht nur für gute Bezahlung und flexible Arbeitszeiten, sondern auch für passgenaue Jobs. „Wir versuchen bei uns, das Job-Profil mit den Stärken und Leidenschaften unserer Leute zusammenzubringen“. Und so entsteht ein ausgezeichnetes Betriebsklima – für die Eifeler Hoffnungsträger, die den Schutz des Weltklimas zu ihrer Mission gemacht haben.