MonCinta: Nachhaltige Mode aus der Eifel
Natalya Steffens verwendet für ihre Design-Stücke ausschließlich Stoffe und Materialien in Bioqualität und zaubert daraus individuelle Gürtel und Blusen. Mit ihrem Modelabel MonCinta erfüllt sie sich nun einen Traum.
Wenn Natalya Steffens von ihren Stoffen erzählt, leuchten ihre Augen. Sie nimmt die Stoffe in die Hand, streicht zart mit ihren Händen darüber und könnte stundenlang erzählen, wo die Stoffe herkommen, wie die Qualität beschaffen ist und was die Besonderheiten der verschiedenen Fasern sind. „Ich bin in meine Stoffe verliebt“, sagt sie von sich selbst und lacht dabei. Mit dem Modelabel MonCinta hat Natalya Steffens sich nun einen Traum erfüllt - nähen ist ihre Leidenschaft. Einzigartig sind ihre Produkte, denn die Designerin fertigt Einzelstücke an, individuell zugeschnitten auf die jeweilige Trägerin. Das Besondere: Für ihre Produkte verwendet sie ausschließlich Materialien in Bioqualität. Nachhaltigkeit in der Mode ist Ihr ein Herzensanliegen.
Der Beginn
„Ein Gürtel ist wie das Ausrufezeichen nach einem Satz. Er betont und macht alles komplett“, ist sie überzeugt. Kein Wunder, dass sie mit dem Nähen von Gürteln angefangen hat. Viele Materialien hätte sie gesammelt, Seidentücher, Krawatten zum Beispiel, um daraus Neues zu kreieren. Ihr Vorgehen beim Schneidern ist intuitiv, es gibt keine Vorlage. Die Materialien kommen auf den Tisch, sie legt Stoffe nebeneinander, nimmt Bänder in die Hand, fügt Knöpfe hinzu und lässt ihrer Kreativität freien Lauf, bis sie dann ein Bild vor Augen hat, wie der Gürtel aussehen soll. 2017 ist Natalya Steffens mit MonCinta gestartet. Der Name verbindet übrigens ihren Wohnort Monschau - mit dem Wort italienischen Wort für Gürtel – Cinta – zusammen MonCinta.
Zunächst hat sie sich in der Szene der nachhaltigen Mode umgeschaut und recherchiert, um zu sehen, was es gibt, wo sie ihre Stoffe herbekommen kann. Dabei hat sie sich schon ein kleines Netzwerk an Lieferanten aufgebaut: Zum Beispiel Hanf aus England, Leinen aus Österreich oder Seide aus Indien – die kleinen Stoffmanufakturen in Europa bzw. Indien haben es ihr angetan.
Die Liebe zum Nähen und den schonenden Umgang mit den Stoffen hat die Monschauerin von ihrer Mutter gelernt. In ihrer Kindheit, die sie auf der Krim erlebte, habe sie viele schöne Kleider gehabt, die ihre Mutter aus Hemden, Kleidern oder Blusen genäht habe. Sie sehe es als ihre Aufgabe an, das alte Wissen weiterzugeben, erzählt Natalya Steffens. „Meine Mutter ist ein Teil meiner Arbeiten, ich verwende viele Ideen und Schnitte von ihr“.
2018 war sie mit erstmals auf der Ethical Fashion Week in Berlin mit ihren Modellen vertreten. „Die Resonanz auf meine Kollektion war sehr gut“, freut sich Steffens und es machte ihr Mut, an ihrem eigenen Modellabel weiterzuarbeiten. Neben den individuellen Gürteln fertigt sie auch Jacken und Blusen – der fernöstliche Schnitt hat es ihr dabei angetan und viele der Blusen erinnern an Kimonos.
Stolz ist Natalya Steffens darauf, dass sie mit zwei ihrer Designs (zwei Kleidungsstücken aus Leinen) in dem Buch „Sustainable Fashion: Responsible Consumption, Design, Fabrics, and Materials", vertreten ist. Anfang April wird es in Europa und den USA erscheinen und wird von dem Unternehmen „Wearme Fashion“, das sich ebenfalls für nachhaltige Mode einsetzt, herausgegeben.
Mit Kindern nähen
Gerne würde sie in ihrer kleinen Nähstube mit Kindern arbeiten und ihnen das Nähen beibringen und ihnen dabei alles Wissenswerte über Stoffe erzählen – wo kommen sie her, wie werden sie gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern steht auf ihrer Wunschliste. Von einem hätte sie schon Holzschnallen bekommen, die sie für ihre Gürtel verwende. Aber auch Metall würde sie interessieren, um dieses Material in ihre Designs einzubinden.