Ein Stück Lebensqualität rund um die Uhr: Local2Go
Das Start-up Local2Go aus Mayen macht auf dem Land oder bei Events die Versorgung mit Lebensmitteln leicht. Als Franchise von „Herr Anton“ betreibt es individuell bestückte Automaten für den 24/7-Service. Ohne Digitalisierung geht das nicht – ein Grund für den EIFEL Award 2024.
Im Jahr 2023 hatten Florian Bales, Chef der MSR-company mit Sitz in Mayen, und die Studentin der WHU Vallendar Emely Junker eine zündende Idee: Wie wäre es, mit passgenau befüllten Automaten den Mangel an Einzelhandelsläden auf dem Land zu lindern und dafür eine eigenständige Firma zu gründen? Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es nicht nur gut, sondern super wäre. Vor allem angesichts des Erfolges des aus dem ebenfalls ländlichen Emsdetten stammenden Franchisesystems „Herr Anton“, das bereits seit 2020 Automaten und Container-Stores aufstellt. So wurde Local2Go geboren. Das Start-up ist als Franchisenehmer in der Eifel und mittlerweile bis in den Hunsrück oder Westerwald sowie auf großen Events wie Rock am Ring oder Nature One aktiv. „Wir haben derzeit rund 130 ‚Herr Anton‘-Automaten in Betrieb“, schildern Bales und Junker den Stand der Dinge, der sich jedoch auf Grund der großen Nachfrage stetig erweitert. Es gibt Standorte in Dörfern, in Altenheimen, Kliniken, Schwimmbädern oder eben auf Festivals. „Und kein Automat deckt denselben Bedarf, überall gibt es unterschiedliche Nutzerwünsche und Sortimente, die gut laufen.“
Mit Echtzeitanalyse und ausgefeilter Logistik
Darauf kann man nur mit Hilfe digitaler Tools antworten, wissen Bales und Junker. Denn andernfalls würde das 10-köpfige Team, welches die Logistik stemmt, nicht genau wissen, bei welchem Automatenstandort welche Ware nachgefüllt werden muss. Auch wäre zu lange unklar, welches Sortiment wo auf entsprechende Nachfrage trifft. Der Einsatz der so genannten Vendon-Telemetrie sorgt also dafür, dass wertvolle Ressourcen eingespart und die Umsätze stimmig generiert werden. „Wenn ein Automat neu aufgestellt wird, ist das Eingangssortiment natürlich standardisiert, aber es wird dank Digitalisierung schnell an die individuellen Bedingungen vor Ort angepasst“, schildert Bales das Vorgehen. „Wir bekommen in Echtzeit aufs Handy gemeldet, wo welche Waren nachbestückt werden müssen. Die Lieferung kann sofort erfolgen. Das sorgt dafür, dass die Automaten von der Bevölkerung als echte Versorgungshilfe wahrgenommen werden.“ Darüber hinaus werden Ressourcen eingespart, wenn die Nachfrage gezielt bedient wird und keine Überkapazitäten zum Wegwerfen entstehen.
Im Netzwerk für regionale Wertschöpfung
Das Team von Local2Go legt bei der Bestückung der Automaten großen Wert darauf, möglichst regionale Produkte zum Einsatz zu bringen. Vor allem Lebensmittel wie Kartoffeln, Honig, Nudeln, Eier, Fleisch, Wein oder Likör stammen aus Eifel und Moselland. Sie werden prominent platziert, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Unterstützt wird diese Strategie von entsprechenden Posts in den sozialen Medien. Das Netzwerk umfasst auch Organisationen an den Standorten wie medizinische und pflegerische Einrichtungen oder auch die Rheinzeitung, um weitere positive Effekte für die Region und natürlich für Local2Go selbst zu erreichen. Die Zeichen stehen auf Expansion. Wenn sich beispielsweise eine Gemeinde für die Aufstellung eines Automaten interessiert, ist der Draht direkt: einfach Kontakt aufnehmen. „Neue Märkte und Zielgruppen können wir durch unsere digitalen Analysen und durch unser regionales Netzwerk gezielt identifizieren.“