Mit Sicherheit ein guter Karrierestart
Auch in den Behörden ist Duales Studium ein Zukunftstrend. So bietet die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich zwei spezielle Verwaltungs-Studiengänge für angehende Beamte an: Verwaltung und Verwaltungsbetriebswirtschaft.
Überall in den Behörden zeichnet sich ab, dass die „Babyboomer“ in absehbarer Zeit pensioniert werden und durch junge Verwaltungsfachleute ersetzt werden müssen. „Der Ausbildungsbedarf ist dem entsprechend hoch“, schildert Kathrin Schüler, bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich für die Ausbildung zuständig, die Situation. „Im Jahr 2020 haben wir fünf Duale Studenten eingestellt – wir bieten derzeit insgesamt acht jungen Menschen ein Duales Studium“ Drei Jahre dauert die akademische Bachelor-Ausbildung. Den theoretischen Teil absolvierenden die Studenten in mehreren Blöcken an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Mayen, die Praxis gibts in den Amtsstuben. Wobei das traditionelle Bild des „Amtsschimmels“ wenig mit der Realität zu tun hat. „Wir sind moderne Dienstleister für die BürgerInnen, also für unsere Kunden. Und natürlich muss sich Verwaltung an Gesetze und Vorgaben halten. Aber der Beruf ist je nach Einsatzgebiet sehr abwechslungsreich und braucht Menschen, die in der Anwendung von Gesetzen bewandert sowie in Kommunikation und Interaktion geschult sind. Beispielsweise sollte man sich auch in einer allgemeinverständlichen, barrierefreien Sprache ausdrücken können.“ Soziales oder Bau, Verkehr oder Gesundheit… die Themen, mit denen die künftigen Bachelor of Arts der Verwaltung zu tun haben, sind vielfältig und betreffen den gesamten Alltag eines Gemeinwesens.
Individuell und heimatnah
„Darum ist der theoretische Teil des Dualen Studiums sehr stringent gegliedert mit festen Plänen und Abläufen, im praktischen Teil erfolgen dann die Einsätze in den verschiedenen Bereichen“, erläutert Kathrin Schüler den Aufbau, der die AbsolventInnen letztlich dazu befähigt, überall in der Verwaltung eingesetzt werden zu können. „Man ist flexibel. Die meisten Studierenden bleiben dort, wo sie heimatverbunden leben können und auch gute Voraussetzungen für eine Familiengründung haben – also hier in der Eifel.“ Zwar lieben viele Anwärter an einer Verwaltungslaufbahn die damit verbundene Sicherheit der Lebensplanung, die ein solcher Job bei der Kreisverwaltung als Arbeitgeber bietet. Aber Freiräume für Gestaltung gebe es trotzdem von Anfang an.
Logisch und strukturiert denken können
Ein Duales Studium im Verwaltungsbereich ist, wie Kathrin Schüler sagt, etwas für junge Menschen, die sich gut in Strukturen einfinden und logisch denken können. Denn Rechtsfächer machen einen Schwerpunkt des Studiums aus. Bewerberinnen und Bewerber sollten gut in Deutsch und Mathematik sein, einen ausführlichen Einstellungstest bestehen und im folgenden Vorstellungsgespräch ein überzeugendes persönliches Auftreten haben. Dann steht einer beruflichen Laufbahn, die Verantwortung und Sicherheit miteinander verbindet, nichts im Weg. „Die Studierenden sind untereinander gut vernetzt“, benennt Kathrin Schüler eine angenehme Ausbildungsatmosphäre, die sie vor einigen Jahren als Bachelor-Absolventin selbst erleben konnte. Sie hat während des Studiums nicht nur interessante Aufgaben und künftige nette Kolleginnen und Kollegen kennen gelernt, sondern auch richtige Freundschaften knüpfen können.