Vom Pferdefuhrwerk zum Logistik-Champion
Vor rund 150 Jahren in Osnabrück mit 1 PS an den Start gegangen, ist Hellmann Worldwide Logistics nun mit rund 14.000 Beschäftigten und 241 Niederlassungen weltweit ein echtes logistisches Kraftpaket. Zwei wichtige Standorte sind auch in der Eifel: in Polch und in Wittlich.
Wenn Christina Auer, bei Hellmann die Expertin für Fachkräftesuche, über „ihr“ Unternehmen spricht, dann überzeugt sie schnell von einer Tatsache, die erstaunt: Wie kann ein global agierender Konzern familiär aufgestellt sein? „Das ist sogar täglich spürbar. Denn innerhalb der Hellmann FAMILY halten wir zusammen – hier in der Eifel und weltweit, in allen 54 Ländern, in denen wir aktiv sind. Dieser Zusammenhalt macht uns stark.“ Man duzt sich, auch über Verantwortungsebenen hinweg. Zur Verbundenheit und Nähe trägt wesentlich bei, dass es pro Konzernregion eine*n einzige*n Area-Manager*in gibt – wie Frank Hansjosten, der unter anderem für die beiden Eifelstandorte in Polch und Wittlich zuständig ist. Insgesamt hat Hellmann Worldwide Logistics 43 Standorte in Deutschland. „Um Fachkräfte werben wir lokal und regionalspezifisch, das wird nicht zentral gesteuert“, schildert Christina Auer die Struktur in ihrem eigenen Fachbereich. „Das heißt, man kann wohnortnah eingesetzt werden, hat jedoch auch ein Karrieresprungbrett für eine weltoffene Laufbahn.“
Ein handfestes Versprechen
Das ist ein Vorteil unter mehreren: Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, Weihnachts- und Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen und betriebliche Altersvorsorge gehören mit dazu. Für die familiäre Atmosphäre sorgt zudem das so genannte Hellmann Promise. Sich kümmern, unternehmerisch denken, verlässlich sein und zukunftsorientiert handeln sind die Grundpfeiler der Unternehmenskultur. Menschliche Beziehungen und Zusammenhalt sind für die Firmenphilosophie wichtig. „For the better. Together“ und „Relationship Matters“ heißt es auf Englisch, der Konzernsprache für die länderübergreifende interne Kommunikation. Das wird auch konkret in der Eifel gelebt, wobei natürlich hier so geredet wird, wie es leicht und verständlich über die Lippen kommt. In Polch sind derzeit 75 und in Wittlich 100 Menschen beschäftigt. „Viele von ihnen gehören langjährig zum Team“, weiß Frank Hansjosten, „die gute Bindung haben wir auch dank intensiver eigener Ausbildung erzielt.“ Die Eifelstandorte sind spezialisiert auf Direkttransporte per Lkw von und nach Destinationen in ganz Deutschland und Europa.
Eine Frage guter Auslastung
„Unsere Besonderheit ist es, nicht nur große Logistikzentren anzufahren, sondern Stückgut in Teil- und Komplettladungen dezentral zu fahren, jeden Tag fein getaktet und in kürzester Zeit.“ Das gilt trotz Brexit sogar für Großbritannien, wobei das Team in Wittlich konzernintern die Expertise bei allen Fragen der Verzollung hat. Aus der Eifel hinaus gehen unter anderem Bauelemente, Werkzeuge, Holzprodukte, Büro- und Verpackungsmaterial oder in Kooperation mit dem Bauern- und Winzerverband auch Wein. Die Branchen- und Kundenstruktur der Region gibt vor, welche Güter bewegt werden. Umgekehrt geht in die Eifel alles hinein, was direkt zum Kunden transportiert werden muss, aber nicht in gängige Pakete passt: von Wärmepumpen über Gartenmöbel oder Gartenhäuser bis zu Lebensmitteln, die nicht gekühlt werden müssen. Auch einzelne Haushalte werden angefahren. „Mit diesem Konzept erzielen wir eine gute Auslastung. Das macht ökonomisch und ökologisch Sinn“, sagt Hansjosten. In Sachen Nachhaltigkeit führend in der Region zu werden ist erklärtes Ziel. Dafür sind bereits jetzt Teile der Flotte in Polch und Wittlich auf LNG umgerüstet, bei eMobilität ist man mit einem Fahrzeug in der Testphase. Lang-Lkws können ein Drittel mehr Frachtvolumen bewegen als herkömmliche Vierzigtonner. All das sind Schritte auf dem Weg zu mehr Ressourcenschutz – auch im Sinne der Kunden.