Forschung und Fertigung laufen Hand-in-Hand
Das 25-köpfige Team von Heinen Automation ist spezialisiert auf Planung, Konstruktion und Fertigung hochautomatisierter Sondermaschinen. Das Unternehmen pflegt seit über 20 Jahren enge und intensive Kontakte zu Universitäten und Hochschulen. So kommt der Betrieb zu neuen Impulsen – und auch zu neuen Mitarbeitenden.
Nur 30 Kilometer trennen den Firmensitz im Monschauer HIMO Innovationszentrum vom Campus der Elite-Uni RWTH Aachen. Es sind aber nicht nur die räumlich kurzen Wege, von denen das Unternehmen profitiert. „Wir haben zu einigen Unis und Fachhochschulen sehr gute Kontakte aufgebaut. Aus den langfristigen Zusammenarbeiten haben sich durchaus feste Freundschaften entwickelt“, so Kurt Heinen, Gründer und Inhaber der Heinen Automation.
Vom Ingenieurbüro zum weltweit gefragten Anlagenbauer
Angefangen hat alles als Ingenieurbüro, das für seine Auftraggeber Dienstleistungen wie die Programmierung von Industriesteuerungen oder Zeichnung von Schaltplänen erbrachte. Da der Kundenwunsch nach Gesamtlösungen steigt, baut man in Monschau seit einigen Jahren nun auch komplette Anlagen. Die meist kompakten Maschinen werden in der Produktionshalle soweit möglich komplett zusammengebaut und betriebsfertig ausgeliefert – dadurch minimiert sich die Montagezeit vor Ort und damit auch der Reiseaufwand. Da das Automatisierungs-Knowhow von Heinen mittlerweile weltweit gefragt ist, wirkt sich dieses Konzept positiv auf Kosten und Mitarbeitermotivation aus. „Wir können sogar mithilfe von Simulationsprogrammen bereits vor dem Bau der Anlagen die Funktionalitäten testen und mögliche Störquellen ausfindig machen“, so Heinen. Später erfolgt die Betreuung der aufgestellten Anlagen per Fernzugriff komfortabel aus der Eifel.
„Unsere Jobs sind anspruchsvoll und abwechslungsreich“
Bei Heinen wird jede Anlage ganz individuell konzipiert und gebaut. Immer wieder neu beschäftigen sich die Ingenieure und Techniker mit den branchenspezifischen Rahmenbedingungen sowie den kundenindividuellen Anforderungen an die gewünschte Anlage samt ihrer Steuerungstechnik. Mal kommt Robotik zum Einsatz, mal sind es Industriekameras oder Laser. Heinen weiß: „Das verlangt von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel ab – aber genau das macht die Arbeit bei uns so spannend.“ Und dem stellt sich das Team aus Akademikern, Handwerkern, Kaufleuten und auch Quereinsteigern. Interne Schulungen und Workshops sowie externe Weiterbildungen gehören zum Betriebsalltag, um der raschen Marktentwicklung stand zu halten.
Vielfältige Zusammenarbeit mit Unis und Hochschulen
Heinen Automation arbeitet in vielfältiger Weise mit den Hochschuleinrichtungen zusammen: Spezielle interne Aufgabenstellungen wie die „Virtuelle Inbetriebnahme einer Multibearbeitungsstation“ werden von Studierenden in Bachelor- oder Masterarbeiten untersucht. Wenn sich aus Kundenprojekten besondere Herausforderungen ergeben, die eine Grundlagen- oder Anwendungsforschung notwendig machen, sind die Hochschulen begehrte Partner zur Lösungsfindung. Zudem arbeitet das Unternehmen regelmäßig an geförderten Projekten der Forschungseinrichtungen mit. Aktuell beschäftigen sich die Anlagenbauer in Kooperation mit Uni und Lebenshilfe mit der Entwicklung von kollaborativen Robotern. Diese sollen Menschen mit Handicap befähigen, bestimmte Handgriffe und Aufgaben zu meistern. Bei einem anderen Forschungsprojekt geht es darum, den nachwachsenden Rohstoff Bambus als Ersatz für Stahl- oder Alurahmen einzusetzen. Hierzu sollen Verfahrenstechniken für die Fertigung erforscht werden. Solche Projekte erfordern eine enge Verzahnung – auch mit den vielen weiteren Projektpartnern. Um noch näher an den Forschenden dran zu sein, unterhält Heinen Automation daher ein Entwicklungsbüro am Campus der RWTH Aachen.
Neben dem direkten Nutzen der Zusammenarbeit sieht Heinen auch weitere positive Nebeneffekte: „Wir bekommen Kontakt zu Studierenden, die später möglicherweise bei uns als Fachkraft einsteigen. Außerdem erweitern wir unser Netzwerk über die vielen persönlichen Beziehungen, mittlerweile über die gesamte Republik.“ Der Geschäftsführer wirbt auch bei anderen Unternehmen für die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen: „Es lohnt sich, man gewinnt in jedem Falle neues Wissen für seinen Betrieb. Die Transferstellen der Hochschulen sind gute, erste Anlaufstellen.“