Digitale Transformation als Chance
Christoph Willem hat mit seiner Kreativ- und Werbeagentur Graphic House in Eupen die digitale Transformation geschafft. Er ist ein Pionier in seiner Branche mit der Künstlichen Intelligenz (KI) als treibende Kraft.
Vor elf Jahren gründete Christoph Willem in Eupen-Kettenis seine Werbeagentur – ganz klassisch. Printprodukte, Werbematerialien und Markenauftritte gehörten zum Tagesgeschäft. Doch mit dem Wandel des Marktes wuchs der Druck, sich zu verändern. „Ich erinnere mich noch gut an eine schlaflose Nacht Anfang 2024“, erzählt Christoph Willem, „Mir wurde klar, dass wir etwas ändern müssen, wenn wir in der Zukunft noch relevant sein wollen. Die digitale Transformation war keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit.“
Diese Erkenntnis führte zu einer radikalen Umstrukturierung der Arbeitsweise. „Wir haben unsere Komfortzone verlassen“, sagt Willem. Er begann sich intensiv mit KI-gestützten Prozessen auseinanderzusetzen, las Fachartikel, suchte sich Experten, um sich beraten zu lassen. Bei allem habe sein Team mitgezogen, anders hätte es nicht gelingen können, ist der Agenturchef überzeugt. Ein Aktionsplan wurde erstellt, um Schritt für Schritt die Prozesse innerhalb der Agentur zu verändern.
Heute ist Graphic House nicht mehr nur eine Grafik- und Werbeagentur – es ist eine smarte Kreativagentur, die KI in nahezu jeden Prozess integriert. „Wir haben uns gefragt: Wie können wir mit einem kleinen Team so effizient arbeiten wie eine große Agentur? Die Antwort lag in der Automatisierung“, erklärt Willem.
KI als Innovationsmotor: Wie Graphic House Effizienz steigert
Die Agentur nutzt mittlerweile eigens entwickelte KI-Modelle, um Marktforschung, Content-Erstellung und Markenstrategien zu optimieren. „Früher war es nur großen Unternehmen möglich, tiefgehende Marktstudien und Zielgruppenanalysen zu erstellen. Heute kann das auch ein kleines Team wie unseres – dank KI“, sagt Christoph Willem. „Unsere KI sammelt und analysiert Daten aus verschiedenen Quellen – Social Media, Verkaufszahlen, Umfragen – und identifiziert Trends, bevor sie offensichtlich werden“. Diese Analysen ermöglichen es Graphic House, ihren Kunden maßgeschneiderte Strategien anzubieten.
Ein herausragendes Beispiel ist ihr „Text Creator GPT“, eine Anwendung, die innerhalb von Sekunden zielgerichtete Werbetexte erstellt. Diese Automatisierung hat zu einer drastischen Zeitersparnis geführt: „Was früher Tage dauerte, erledigen wir heute in wenigen Minuten – und das mit einer Qualität, die überzeugt“, erklärt Geschäftsführer Willem.
Regional verankert, digital vernetzt
Trotz des hohen Grades an Automatisierung hat Graphic House nie die Bodenhaftung verloren. Der regionale Bezug bleibt ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Mit einem regionalen Spirituosenhersteller hat die Agentur beispielsweise eine digitale Marketingkampagne entwickelt, die durch präzises Geotargeting - gezielte digitale Werbung in der Region - den Absatz enorm steigern konnte.
Eine Agentur, die den Markt verändert
Das Wachstum von Graphic House spricht für sich: Mit gerade einmal fünf Mitarbeitern hat die Agentur eine Effizienz erreicht, die sonst nur 20-köpfige Teams leisten können. „Wir haben die Grenzen der klassischen Agenturarbeit gesprengt“, sagt Willem.
Doch der Geschäftsführer sieht noch viel Potenzial: „Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende. Wir lernen mit jedem Projekt“. Die Geschichte von Graphic House zeigt eindrucksvoll, wie die digitale Transformation gelingen kann und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Dafür gewann Christoph Willem mit Graphic House den EIFEL Award Digitalisierung.