Eifeler Pastahersteller mit italienischen Wurzeln
Täglich verlassen 60.000 Tiefkühllasagnen die Bitburger Pastafabrik Giacobbe. Von hier aus finden Lasagnen, Tortellini & Co ihren Weg in Großküchen und Kantinen. International sind die italienischen Convenience-Spezialitäten aus der Eifel gefragt – bis hin nach Japan.
Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens legten die aus Italien stammenden Brüder Litterio und Rocco Giacobbe in den 1980er Jahren. Die Pizzabäcker stellten in Bitburg ihre ersten Fertiglasagnen mit sehr viel Handarbeit her. 1993 übernahm ihr Schwager Rainer Nels den Betrieb – und mit ihm zog die deutsche Begeisterung für Technik, Effizienz und Innovation in den Betrieb ein. Heute ist Giacobbe Marktführer für Lasagne in Deutschland. Im Sortiment haben die Pasta-Macher mittlerweile auch viele weitere Convenience-Produkte wie Cannelloni, Tortellini, Ravioli, Aufläufe, Moussaka - inkl. der passenden mediterranen Saucen. Achtzehn Tonnen Fertigprodukte produziert Giacobbe Tag für Tag.
Partner für große Küchen
Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf Großabnehmer: Systemgastronomie, Großküchen, Caterer, Restaurants sowie Kantinen von Betrieben, Schulen und Universitäten. „Wir sind der Problemlöser, der sich ganz auf die Anforderungen dieser Kundengruppe fokussiert“, so Vertriebsleiter Jakob Hübinger. Hierbei hat Giacobbe die komplette Herstellungskette von der Vorproduktion bis zum tellerfertigen Gericht im Blick. Das beginnt bereits bei der Form der Lasagneneinheiten, die abgestimmt ist auf die in der Gastronomie genormten Zubereitungsschalen. Alle Gerichte sind auf die Herstellung im Profi-Kombidämpfer ausgerichtet. „Wir haben hierfür sogar schon in Zusammenarbeit mit Geräteherstellern eigene Automatikprogramme zum aufeinanderfolgenden Auftauen, Garen und Überbacken entwickeln lassen“, so Hübinger. Er kennt die Engpässe der Gastronomieküche wie Personal, Platz oder Zeit und verspricht: „In nur zwei Minuten kann selbst eine ungelernte Küchenkraft mit wenigen Handgriffen aus unserem Tiefkühlprodukt eine erstklassige Pasta herstellen.“
Convenience, die schmeckt wie selbstgemacht
Inhaber Rainer Nels führte früher mit seiner Frau selbst mal ein italienisches Restaurant. Mit dieser Passion kocht man noch heute bei Giacobbe – wenn auch in großem Stil und automatisiert. Jedes neue Produkt wird in der Versuchsküche entwickelt. „Oftmals kommen die Anregungen für die Produktenwicklung über Kundenanfragen“, so Nels. „Dann gehen unsere Köche und Lebensmitteltechniker ans Werk und testen verschiedene Varianten aus. Bevor der ausgewählte Favorit in Serie gehen kann, werden die Koch- und Produktionsabläufe justiert, damit das Endprodukt schmeckt wie unsere handgemachte Kostprobe.“ Die Produktentwicklung ist bei den Pastaspezialisten ein permanenter Prozess – schließlich sei der Markt im stetigen Wandel. Auf viele Kundenwünsche habe man bereits heute die passenden Gerichte im Angebot – ob in Bioqualität oder als vegetarische und vegane Variante. Neue Trends verfolge man stets mit großem Interesse.
Höchsten Wert legt man auf eine Top-Qualität. Und die beginnt bereits bei hochwertigen Zutaten, die man zu großen Teilen – soweit es möglich ist – aus der Region bezieht. Jede Produktions-Charge wird vor der Auslieferung vom geschulten Giacobbe-Team verkostet und zudem von einem externen Labor untersucht.
Tiefgekühlt in die ganze Welt
Die Qualität und der besondere Service spricht sich rund, das Unternehmen ist auf Expansionskurs. „In den vergangenen 15 Jahren haben wir unseren Umsatz verdoppelt“, so Hübinger. Um die Lieferfähigkeit in den Zeiten angespannter Rohstoffmärkte garantieren zu können, wurde jüngst das Warenlager erweitert. „Auf unsere Warenverfügbarkeit können sich unsere Kunden verlassen“, verspricht Nels. Zu denen zählen im übrigen auch bekannte Markenhersteller oder Systemgastronomen, die ihre Produkte nach eigenen Rezepturen im Bitburger Giacobbe-Werk produzieren lassen. 40% der Ware geht in den Export – mit jeweils abgestimmten Rezepturen auf die Geschmäcker der jeweiligen Länder. So wurden beispielsweise auch schon Algen-Lasagnen hergestellt. Für den japanischen Markt werden eigens 9-lagige Lasagnen produziert, denn, so verrät Rainer Nels: „Die Asiaten essen die Lasagne schichtweise mit Stäbchen.“
Auf das weitere Unternehmenswachstum ist das Unternehmen mit seinen derzeit 75 Mitarbeitenden gut vorbereitet. Zur Fachkräftesicherung arbeitet man eng mit der Fachhochschule zusammen. Angehenden Lebensmitteltechnikern biete man Praktika und Bachelor-Arbeiten. Und auch Lebensmittelhandwerker wie Köche oder Bäcker sowie Quereinsteiger mit Affinität zu Lebensmitteln bietet man Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz.