Die Maare im Geopark, © Natur- und Geopark Vulkaneifel

Eine Vision geht um die Welt

Der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel mit Geschäftsstelle in Daun gehört zu den vier ersten derart ausgezeichneten Parks, die Wissenschaft und Forschung, Regionalentwicklung und Tourismus zu einem ganzheitlichen Konzept verbinden. Dabei setzt die ursprünglich mit Hilfe des EU-LEADER-Programms geförderte Einrichtung aus der Eifel weltweit geltende Maßstäbe.

Das wesentliche Kriterium für die Weihen durch die UNESCO liegt den Menschen in der Vulkaneifel buchstäblich zu Füßen: eine spektakuläre Erdgeschichte mit Eruptionen, die zu einer weltweit einzigartigen Dichte an Maaren führte. Im Gebiet des UNESCO Global Geoparks, welches das Westeifeler Vulkanfeld zwischen Stadtkyll und Wittlich, Nürburgring und Birresborn umfasst, gibt es 350 nachgewiesene Vulkane und 77 nachgewiesene Maare. Weitere Entdeckungen sind noch immer möglich. Da lag es schon Mitte der 1980er Jahre nah, diesen natürlichen Schatz besonders zu würdigen.  

„Eine Geologentagung gab die Initialzündung“, schildert Dr. Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, die bereits international ausgerichteten Anfänge. Denn nicht nur der damals aus den Geopfaden in Hillesheim und Gerolstein hervorgegangene Geopark Vulkaneifel verfolgte die Strategie, Forschende aus aller Welt zu motivieren, zugleich die einzigartige Landschaft touristisch in Wert zu setzen und damit die Regionalentwicklung voranzubringen. Auch Parks in Frankreich, Griechenland und Spanien verbanden sich im Jahr 2000 mit ihm zum Europäischen Geopark-Netzwerk. Vier Jahre später wurde das Konzept ins Global Geopark Network überführt, 2015 folgte die UNESCO-Anerkennung. „Damit sind wir auf demselben zertifizierten Niveau wie das Weltkulturerbe oder die Biosphärenreservate“, erläutert Schüller, warum sich das Westeifeler Vulkanfeld in einer Riege etwa mit der Chinesischen Mauer oder dem Great Barrier Reef befindet.  

Die Vielfalt der Gesteinsformationen in der Vulkaneifel bildet auch die sprichwörtliche Basis für eine ebenso außergewöhnliche Vielfalt der ökologischen Lebensräume. Insofern war es folgerichtig, dass das Land Rheinland-Pfalz in 2010 dies auch mit der Ausweisung des Naturparks Vulkaneifel würdigte.  

Die Vulkaneifel ist Vorreiter von internationalem Rang 

Es gibt derzeit 214 UNESCO-Geoparks (acht davon in Deutschland), auch der Ngorongoro-Krater in Afrika, die Cliffs of Moher in Irland oder der Mount Batur auf Bali haben eine solche Einrichtung. Neben dem Vulkanismus sind zum Beispiel Karst, Subduktionszonen der Kontinentaldrift, versteinerte Wälder und Fossilien, Trockengebiete, Flussdeltas oder Urzeitgesteine die prägenden Themen eines Parks. Bei allen ging – fast – nichts ohne die Mitwirkung des Geopark-Teams aus der Vulkaneifel. Hier wurden die Kriterien der Zertifizierung und alle vier Jahre notwendigen Rezertifizierung mitentwickelt. Schüller gehört zum Expertenteam, welches die Prüfungen vornimmt. Der wissenschaftliche Austausch findet mit zweijährlichen globalen Konferenzen und jährlichen europaweiten Treffen permanent statt. In den Natur- und UNESCO Geopark Vulkaneifel kommen nach wie vor international renommierte Vulkanologen wie Michael Ort aus den USA (Northern Arizona University), Georg Büchel (Uni Jena) oder Volker Lorenz (Uni Würzburg). Weltweit aktive WissenschaftlerInnen anderer Disziplinen wie beispielsweise Biologie, Paläontologie, Hydrologie oder Sedimentologie zieht es ebenfalls in den Eifeler Geopark. Mit den namhaftesten Einrichtungen der geowissenschaftlichen Forschung wie etwa dem Geoforschungszentrum Potsdam gibt es eine gut funktionierende Zusammenarbeit.  

Zusammenhänge verdeutlichen als große Aufgabe 

Kern der vom Natur- und UNESCO Geopark Vulkaneifel mitkonzipierten Aufgaben ist es auch, die Menschen dafür zu sensibilisieren, wie eng Geologie und Gesellschaft miteinander verzahnt sind. Mit rund 700 thematischen Exkursionen pro Jahr wendet sich der Park in der Eifel an Touristen und Einheimische. „Geotourismus ist ein starker Wirtschaftsfaktor“, ist Schüller überzeugt, „auch wenn man ihn nicht genau beziffern kann, weil die Gäste nicht direkt befragt werden, warum sie in die Vulkaneifel reisen.“ Doch die Nachfrage nach den gedruckten Prospekten (rund 270.000 Exemplare pro Jahr) und die Webseitenaufrufe sprechen für sich. In diesen Medien erfahren die Leser Spannendes über die Entstehung der einzelnen Landschaftstypen in der Vulkaneifel, über den Stand der Forschung, über die Historie oder über die spezifische Artenvielfalt. Auf internationaler Wissenschaft basierende Umweltbildung wird allgemeinverständlich und ansprechend aufbereitet. 

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Andreas Schüller, Geschäftsführer Natur- und UNESCO Global Geopark , © Natur- und Geopark Vulkaneifel

Im Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel wird mehr als ‚nur‘ schöne Natur erlebbar. Vielmehr zeigt sich, dass die Erdgeschichte alles bestimmt, was wächst, und wie sehr auch unser menschliches Leben von der Geologie abhängt.

Dr. Andreas Schüller - Geschäftsführer Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH

Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH

Mainzer Straße 25
54550 Daun
Telefon: +49 6592 933 203

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