Mit Tiefbrunnenpumpen hoch hinaus
Franklin Electric hat sich vom kleinen Motorenhersteller zu einem weltweit führenden Anbieter von Tiefbrunnenpumpen-Systemen entwickelt. Seit über 50 Jahren spielt die deutsche Tochter mit Sitz in Wittlich eine zentrale Rolle für das Geschäft in Europa.
Kaum zu übersehen sind die riesigen Hallen des Hidden Champions im Wittlicher Gewerbegebiet – mit direkter Anbindung zur A1. Eher unbekannt ist der Markenname in der allgemeinen Öffentlichkeit. Doch in der Wasserbranche ist Franklin Electric ein bekannter Player. „In vielen Märkten sind wir heute führend, ‚Franklin Electric‘ wird heute oft als Synonym für Unterwassermotoren verwendet“, so Dieter Schuch, Regional Director North Central Europe. Das Unternehmen ist spezialisiert auf hocheffiziente Pumpen und Antriebe, einer „Nische in der Nische“, wie es Schuch beschreibt. Und darin bedienen die Spezialisten zahlreiche Märkte im Bergbau, der Industrie, der Landwirtschaft, Kommunen bis hin zu Wohngebäuden.
Benannt nach Amerikas Pionier der Elektrotechnik, Benjamin Franklin, war die Franklin Electric Europa GmbH mit Sitz in Wittlich einer der ersten Auslandsniederlassungen des 1944 in den USA gegründeten Unternehmens. Zunächst wurde der Standort 1967 als reines Distributionszentrum errichtet, später in den 1970er wurde auch das gesamte Motorenprogramm für den europäischen Markt sowie den Mittleren Osten in Wittlich produziert. Während sich die europäische Produktion heute auf die Standorte in Italien und Tschechien konzentriert, beschäftigen sich die rund 50 Mitarbeiter in Wittlich mit Entwicklung, Marketing und Vertrieb. Wobei Dieter Schuch betont: „Die Zusammenarbeit läuft standortübergreifend. Wir sind in einer Matrix-Struktur organisiert und arbeiten mit unseren weltweiten Kollegen eng verzahnt zusammen.“ Internationalität gehört damit zur Firmen-DNA.
Mit Effizienz und Verlässlichkeit auf Wachstumskurs
„Mit unseren Qualitäts-Motoren und Pumpen sind wir nicht die günstigsten auf dem Markt“, weiß Schuch. Die Kunden schätzen allerdings die Robustheit und Langlebigkeit, denn Stillstand defekter Anlagen kann schnell teuer werden. Außerdem beträgt die Investition in das Produkt innerhalb des gesamten Produktlebenszyklus nur einen Bruchteil der Gesamtkosten, fast 95% verursachen die Energiekosten des laufenden Betriebes. Daher spezialisiert sich das Unternehmen bereits seit 20 Jahren auf die Entwicklung und den Bau hoch effizienter Systeme, die bis zu 21% weniger Energie verbrauchen als der Marktstandard.
Um einen möglichst störungsfreien Betrieb ohne Stillstandzeiten zu gewährleisten, setzt Franklin zudem auf einen hohen Servicestandard. „Wir leisten Trouble-Shooting per Fernwartung, wenn nötig sind wir mit unserem eigenen Kundendienst auch schnell vor Ort“, verspricht Marketing Communications Managerin Sylvia Arnoldy. Damit die Kunden Kleinigkeiten schnell selbst beheben können, bietet Franklin Electric im Wittlicher Schulungscenter kostenlose Anwenderschulungen. „Unsere Seminarteilnehmer laden wir auch immer zu Stippvisiten in die Eifel-Region ein, wir organisieren kleine Ausflüge, Besichtigungen oder Verkostungen. Damit bauen wir eine emotionale Bindung zu unseren Kunden auf“, so Arnoldy.
Forschung und Entwicklung als stringenter Prozess
Die Eifeler Engineering-Mannschaft verfügt über ein hohes Knowhow. Man arbeitet eng verflochten mit Hochschulen zusammen und bildet Joint Ventures. Der Pionier im Segment der hocheffizienten Unterwassermotoren hat den Anspruch, auch in Zukunft seine Marktführung zu behaupten und sich stets neue, interessante Nischen zu erschließen. In den mehrstufigen, klar strukturierten Entwicklungsprozessen sind neben dem interdisziplinär besetzten Franklin-Team aller weltweiten Standorte auch externe Experten und Kunden involviert. „Dieses standardisierte Vorgehen ermöglicht uns eine klare Fokussierung, gibt uns Sicherheit im Prozess und hilft uns, Fehlentwicklungen zu vermeiden“, so Geschäftsstellenleiter Schuch. Am Ende stehen schließlich standardisierte Produkte mit modifizierbaren Spezifikationen, die eine Lagerfähigkeit und damit rasche Verfügbarkeit gewährleisten. Aus den 100 Grundprodukten werden so schnell tausende von individualisierten Varianten, passend für den jeweiligen Einsatzzweck.
Ein bedeutender Meilenstein in der Firmenentwicklung war die Wandlung vom Komponentenhersteller zum Komplettanbieter und Vollsortimenter: Bis 2005 konzentrierte sich Franklin Electric nämlich auf den Bau von Motoren für andere Pumpenhersteller. Um die notwendigen Entwicklungsschritte selbstbestimmt vorantreiben zu können, entschied man sich, auch die Pumpen selbst herzustellen und dem Kunden somit Komplettsysteme inklusive notwendigem Service zu bieten. All das zeichnet Franklin Electric beispielhaft als Hidden-Champion aus: Offen für Neues, nah am Kunden und stets anpassungsfähig für neue Trends und Entwicklungen.