Von der Dorfschmiede zum Powerpaket
Der Name Faymonville steht für höchste Kompetenz bei Fahrzeugen für Spezial- und Schwertransporte. Dabei begann die Geschichte des Weltmarktführers vor sieben Generationen als kleine Schmiede im ostbelgischen Dorf Rocherath.
Hufeisen bringen angeblich Glück. Im Falle von Faymonville trifft das auf jeden Fall zu, denn mit Hufeisen für Arbeitspferde begann eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte. Längst ist aus dem kleinen Handwerksbetrieb eine Firmengruppe geworden, die sich internationales Renommee erarbeitet hat und deren Verwaltung sowie die Entwicklung technischer Innovationen vom jetzigen Hauptsitz im Norden des Großherzogtums Luxemburg aus geleitet werden. Dennoch ist die Verbindung mit den bodenständigen Ursprüngen im ostbelgischen Rocherath nie verloren gegangen, wie Lisa Faymonville als Mitglied der Familie erzählt. „Zwar ist es bei derzeit sechs Standorten nicht ganz einfach, an die Traditionen anzuknüpfen, aber wir haben viele sehr treue, in der Region verwurzelte Beschäftigte, die unsere Identität und Firmenhistorie mittragen.“
Integration gehört zur Firmenkultur
Lisa Faymonvilles Vater leitete bereits im zwanzigsten Jahrhundert die neue Richtung der 1843 gegründeten Schmiede ein: „Er machte aus einer Werkstatt ein globalisiertes und industrielles Unternehmen.“ In 2017 erfolgte in Italien der erste grenzüberschreitende Zukauf mit 150 Mitarbeitern und neuen Technologien, die integriert werden mussten. „Prozesse vereinheitlichen, Synergien finden und den Faktor Mensch dabei wichtig erachten… all das war durchaus eine intensive Phase“, erinnert sich Lisa Faymonville, „aber es gilt in unserer Branche, bereit zu sein für Veränderungen.“ Heute beschäftigt die Unternehmensgruppe rund 1200 Menschen verschiedener Nationen. Dabei ist die für den Mittelstand typische Solidität als Leitmotiv erhalten geblieben. „Wir wollen weiter wachsen. Für uns geht es nicht um schnelle Profite, für uns zählt langfristiges Denken und ein gefestigtes Familienunternehmen.“
Innovationskraft ist gefordert
Die Faymonville-Gruppe arbeitet in einem sehr speziellen und technisch komplexen Bereich, der besondere Motivation der Teams erfordert. „Wir schauen sehr genau hin, welcher Mitarbeiter wo Stärken und Interessen hat. Darum haben die Beschäftigten innerhalb unseres Betriebes viele Perspektiven. Zugleich bieten wir sichere Arbeitsplätze mit langfristigen Chancen. Kurzum: Wir investieren vor allem in ‚brain‘.“ Das ist, wie Lisa Faymonville als Personalverantwortliche betont, ein Muss in der innovationsintensiven Branche, die sich passgenau auf ganz individuelle Kundenbedürfnisse einstellt. „Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem diese Potenziale gestärkt werden.“ Für den ländlichen Raum Ostbelgien mit dem Werk in Büllingen und für das nördliche Luxemburg durchaus eine Herausforderung: „Es ist nicht leicht, hier Fachkräfte zu finden, wir müssen etwas für Studierende und Praktikanten tun.“ Die nämlich kommen zum Beispiel von den Hochschulen in Aachen, Lüttich oder im französischen Lille. Für sie werden modern ausgestattete, werkseigene Apartments zur Verfügung gestellt, so dass die jungen Spezialisten kostenlos ein abwechslungsreiches Ambiente in Arbeitsplatznähe vorfinden. „Auch das gehört für uns dazu, unsere werteorientierte Tradition fortzusetzen und gleichzeitig nach vorn zu blicken.“