Virtuelle Zukunft der Stadtplanung: Digitaler Zwilling in der Quartiersentwicklung
Die Faco Immobilien GmbH aus Bitburg hebt Stadtentwicklung auf ein neues technologisches Niveau. Mit dem Einsatz von digitalen Stadt- und Regionalzwillingen wird Quartiersplanung nicht nur realistischer, sondern auch effizienter und transparenter – mit weitreichenden Perspektiven für Kommunen und Planer.
Digitale Zwillinge sind längst in der Industrie und bei Großprojekten im Einsatz – doch in der Stadtentwicklung? In Bitburg hat Faco Immobilien diesen Schritt als erstes Unternehmen in Deutschland initiiert. Im Rahmen der Planung der Bit-Galerie, einem städtebaulichen Leuchtturmprojekt zwischen Fußgängerzone und Beda-Platz, wurde das komplette Umfeld des neuen Quartiers per Drohne vermessen und in ein fotorealistisches 3D-Modell überführt. Realisiert wurde das Projekt gemeinsam mit dem Trierer GIS-Spezialisten Alta4. Was entstand, ist weit mehr als ein virtuelles Modell: Es ist ein interaktiver, digitaler Stadtzwilling, der auf bislang nicht gekannte Weise Raum, Funktion und Wirkung von Architektur in ihrer Umgebung erfahrbar macht.
Das Projektvorhaben mit Einzelhandel, Kino, Gastronomie, Wohnungen und Fitnessstudio kann seither virtuell durchschritten werden – auch mit animierten Filmsequenzen oder interaktiv über 3D-Brillen. Gleichzeitig können Verkehrsflüsse rund um die Bit-Galerie simuliert, Sonnenverläufe abgebildet oder Wärmeentwicklungen in einzelnen Räumen prognostiziert werden. Für die Planung bedeutet das: besseres Verständnis, weniger Abstimmungsfehler, kürzere Entscheidungswege.
Planungssicherheit durch Datenintegration
Gerade bei komplexen Bauvorhaben ist die effiziente Koordination der zahlreichen Beteiligten eine Herausforderung. Der digitale Zwilling schafft hier ein gemeinsames Referenzsystem, das alle Fachplaner, Ingenieure, Behörden und später auch Handwerker nutzen können. In der interaktiven 3D-Umgebung lassen sich Planungsstände visualisieren, technische Details abrufen oder relevante Veränderungen direkt am Modell vornehmen. So wird die Bauausführung nicht nur transparenter, sondern auch wirtschaftlicher.
Auch für zukünftige Mieterinnen und Mieter bringt das System Vorteile. Sämtliche Gebäudedaten werden integriert, was eine präzisere Berechnung der zu erwartenden Nebenkosten ermöglicht. So werden Immobilienprojekte nicht nur nachvollziehbarer, sondern auch kalkulierbarer.
Vom Projekt zum Stadtmodell
Faco-Geschäftsführer Stefan Kutscheid denkt weiter. Für ihn ist der digitale Zwilling kein Einzelfall, sondern ein Schlüssel zu ganzheitlicher Stadtentwicklung. „Unsere Vision ist, ganze Städte digital abzubilden – mit sämtlichen Infrastrukturen, Gebäuden und Funktionen. Damit schaffen wir eine fundierte Planungsbasis für Verwaltungen, Stadtwerke oder Veranstalter“, erklärt Kutscheid. Solche Modelle könnten beispielsweise demografische Entwicklungen in Stadtvierteln, Energie- und Wasserversorgung oder auch die Veranstaltungslogistik berücksichtigen und daraus fundierte, anschauliche Entscheidungsgrundlagen ableiten.
Nicht zuletzt bietet der digitale Stadtzwilling auch neue Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung: Stadtentwicklung wird greifbar, visualisierbar – und damit auch verständlicher für die Öffentlichkeit. Visualisierungen können dabei helfen, Akzeptanz zu schaffen und Partizipation zu fördern.
Der Anspruch: Mehrwert durch Gestaltung
Immobilienentwicklung ist für Faco kein Selbstzweck. Sie dient einem klaren Ziel: Die Stadt als Lebens-, Erlebnis- und Arbeitsraum weiterzuentwickeln. Laut seinem Verständnis sollen Immobilienprojekte über ihre wirtschaftliche Funktion hinaus einen Mehrwert bieten – für die Stadtgesellschaft, für die Infrastruktur und für das Bild der Stadt als attraktiven Ort zum Leben. „Wir sehen uns nicht nur als Projektentwickler, sondern als Mitgestalter urbaner Räume“, betont Kutscheid. Der digitale Zwilling ist dabei ein Werkzeug, das diese Haltung unterstützt – datenbasiert, interaktiv und zukunftsorientiert. Die Eifel wird damit zum Vorreiter in der digitalen Transformation einer ganzen Branche.