Weltweite Mobilität mit Power aus dem luxemburgisch-deutschen Grenzgebiet
Der Name Euro-Composites® bringt die transnationale Firmenphilosophie zum Ausdruck. Doch der Hidden Champion mit Standorten in Echternach, Bitburg und Culpeper (USA) bietet Lösungen nicht nur für den europäischen Kontinent, sondern für global aktive Branchen an.
Der Eifel-Ardennen-Raum ist seit vielen Jahrzehnten eine „Spielwiese“ für Unternehmen, die Innovationsfreude mit weltoffenem Denken verbinden. Staats- oder Landesgrenzen sind keine Hemmnisse, sondern die unterschiedlichen Rahmenbedingungen werden intelligent genutzt. Ein Beispiel hierfür ist die Euro-Composites®-Gruppe, die 1984 in Echternach gegründet wurde, seit 2006 einen weiteren Standort vis-à-vis in Bitburg hinzufügte und bereits 1988 schon nach Culpeper in Virginia (USA) expandierte: drei Länder, drei Kulturen, eine grenzüberschreitende Idee. Die drückt sich im wabenförmigen Logo von Euro-Composites® aus. Denn diese von Mutter Natur übernommene Struktur vereint Leichtigkeit mit größtmöglicher Stabilität und verhilft in der Luft- und Raumfahrt, aber auch im Schienen- oder Schiffsverkehr zu den Materialeigenschaften, die benötigt werden, um effizient, sicher und schnell von A nach B zu kommen. Triebwerksverkleidungen, Flügelteile, Bauteile für Innenverkleidungen von Flugzeugen, Satellitenstrukturen, Solar-Träger-Paneele für Satelliten als Faserverbund-Paneele von Euro-Composites® nutzen das Prinzip.
Sensibilität für geopolitische Zusammenhänge
Die luxemburgisch-deutsch-amerikanische Gruppe ist für Insider unbestrittener Marktführer, die „normalen“ Verbraucherinnen und Verbraucher kennen die Namen der Euro-Composites®-Kunden. Zu ihnen zählen Boeing Airbus, die ESA, Rolls Royce, Fokker/GKN oder Lufthansa Technik. Entsprechende Zertifizierungen werden regelmäßig neu attestiert. „Internationalität ist bei uns Voraussetzung für das Geschäft“, erläutert Christoph Herrmann, Ingenieur und Deputy CEO. „Die ‚große‘ Politik spielt bei uns immer mit hinein, auch die Krisenherde dieser Welt mit ihren Sanktionen. Darauf müssen wir uns zum Beispiel mit unseren Lieferketten einstellen. So können wir für einen Teil des Portfolios keine Vorprodukte aus China beziehen.“ Die Flexibilität, sich angesichts ziviler und militärischer Kunden auf volatile Rahmenbedingungen in der Welt einstellen zu können, ist ein Muss. Verlässlich hingegen sind die Vorteile an den Firmenstandorten selbst. Der Hauptsitz in Luxemburg profitiert von der im Großherzogtum ausgeprägten internationalen Willkommenskultur und hält die Rechte an der ‚intellectual property‘. Die Einbindung an transnationale Organisationen wie der American Chamber of Commerce in Luxembourg öffnet weltweit Türen. Der metallverarbeitende Produktionsstandort im nahen Bitburg wurde unter anderem wegen der begünstigten Standortfaktoren im Hinblick auf Gewerbefläche gewählt. Die Vertriebsniederlassung in Culpeper ist auf Grund der Nähe zu amerikanischen Abnehmern unverzichtbar.
Multikulturelle Kompetenzen machen das Team aus
Insgesamt arbeiten knapp 1100 Beschäftigte bei Euro-Composites®. Mit einem Durchschnittsalter von vierzig Jahren ist es jung und dynamisch. Und es ist noch etwas: so international wie die Kundschaft und so global denkend, wie es die Produkte erfordern. „In Echternach arbeiten viele Menschen auch aus den umliegenden Nachbarländern Belgien, Deutschland, Frankreich“, beschreibt Herrmann die Offenheit. Deutsch ist Unternehmenssprache im Betrieb selbst, als Geschäftssprache dient Englisch. „Natürlich ist Luxemburg mit seinem Lohn- und Steuergefüge für Grenzgängerinnen und Grenzgänger sehr attraktiv, dennoch gibt es einen Fachkräftemangel. Für die Produktion in Bitburg suchen wir stets qualifizierte Kräfte und gleichen Standortnachteile so weit als möglich aus.“ Die Betriebstreue ist hoch. Für Beschäftigte, die in Deutschland leben und in Luxemburg arbeiten, bietet das Unternehmen Beratungen in den grenzüberschreitenden Themen an. Regelrecht „katastrophal“ wirken jedoch die neuen Grenzkontrollen zwischen den beiden Nachbarländern. Noch einmal anders sieht es am Standort Culpeper aus: „Unsere Arbeitnehmer in den USA haben eine ganz eigene Mentalität. Wir müssen als internationaler Arbeitgeber mit europäischem ‚Mindset‘ führen und unterschiedliche Philosophien adaptieren.“