Von der Spedition zum Full-Service-Dienstleister
Die Elsen Unternehmensgruppe blickt auf eine lange Firmenhistorie seit 1870 zurück. Aus dem Wittlicher Fuhrunternehmen ist im Laufe der Zeit eine innovative Unternehmensgruppe mit mehreren Standorten und weiteren Geschäftsfeldern geworden.
Immer in Bewegung sein, das gehört zur Kernkompetenz einer Spedition. Die Elsen-Gruppe hat diese Fähigkeit besonders gut entwickelt und schafft es, immer passende Antworten auf die sich verändernden Herausforderungen der Branche zu geben. Das Familienunternehmen hat sich stets neu erfunden. Ein Beispiel hierfür ist die Gründung der Tochterfirma Conlog GmbH & Co. KG, einer Personaldienstleistung, die das große Branchenproblem Fachkräftemangel angeht. „Wir haben in der Gruppe insgesamt 1400 Beschäftigte und wollen weiter expandieren“, erläutert Wolfgang Groß-Elsen, geschäftsführender Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender. „Da wir unser Leistungsportfolio in den vergangenen Jahren deutlich erweitert haben, brauchen wir auch mehr und anders qualifizierte Mitarbeiter als in früheren Jahrzehnten.“ Das nimmt man in der Elsen-Gruppe also selbst in die Hand, ist offen für Themen wie Integration und Diversity und hilft Neulingen, sich gut ins Team und in die Umgebung einzufinden. „Sie sollen ja nicht nur kommen, sondern auch bleiben wollen.“
Beratungsdienstleistungen und Healthcare-Logistik
Doch was ist – außer dem Transport von Waren im Auftrag der Kunden – noch Bestandteil des umfassenden Logistikbegriffs, der in der Elsen-Gruppe mit Leben gefüllt wird? „In Wittlich arbeiten wir unter anderem mit Suki aus Landscheid zusammen, dem europaweiten Marktführer im Heimwerkerbedarf“, nennt Groß-Elsen ein Beispiel. Doch auf den Logistikexperten vertrauen Unternehmen aus den verschiedensten Brachen: Möbel, Verpackungsindustrie, Nahrungsmittel, Akteure aus dem Gesundheitswesen, aber natürlich auch Automotive-Zulieferer. Dabei gehen die Kundenbeziehungen mittlerweile weit über die Eifel und die Tätigkeiten weit über das Be- und Entladen sowie Fahren hinaus. „Wir kommissionieren, wir montieren, wir optimieren Lagerbestände, wir übernehmen Zollformalitäten, wir bauen fertige Displays für den Point-of-Sale und vieles mehr“, beschreibt Wolfgang Groß-Elsen die Fülle des Services. All das hat seinen Grund, gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. „Unser Wachstum beruht nicht immer auf der Akquise neuer Kunden, obwohl das natürlich wichtig ist. Aber genauso wichtig ist es, unser Angebot für die Bestandskunden zu intensivieren und in die Tiefe zu gehen.“
Eine Frage der Standorte
Auf Grund dieser Diversifizierung wurde auch der Hauptsitz der Holding in Wittlich um weitere Standorte in Deutschland (unter anderem in Koblenz und Umgebung), Luxemburg und Polen ergänzt. Am Standort in Wittlich, wo ELSEN auch eine eigene Werkstatt sowie ein Logistikzentrum betreibt, sitzen beispielsweise die Personalabteilung sowie die IT. Am zweiten Verwaltungsstandort in Mülheim-Kärlich bei Koblenz befinden sich unter anderem das Marketing, das Controlling und das Team Human Resources.Im Großraum Koblenz erweitert Elsen seine Logistikfläche auf rund 100.000 m², denn der Logistiker hat sich in dem neu entstandenen MultiBusinessHub in Polch 20.000 m² Fläche gesichert. Die weiteren 40.000 m² mietet Villeroy & Boch Fliesen und hat für die Bewirtschaftung dieser Fläche Elsen als Dienstleister beauftragt.
Nach wie vor ist die zentrale Lage der Eifel im Herzen Westeuropas ein gutes Standortargument für Elsen. „Unsere Touren gehen in Ziele in ganz Deutschland, nach Polen, Belgien, Frankreich, Italien, in die Niederlande und in die Schweiz“, sagt der Geschäftsführer. „Da ist die Anbindung an A48, A60 und B50neu natürlich essenziell.“ Luftfracht wird direkt zu den Flughäfen in Frankfurt und Luxemburg gebracht, Seefracht nach Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen – zumeist lange Strecken, für die nach wie vor Diesel oder künftig vermehrt Biogas benötigt wird. Zwei der rund sechzig firmeneigenen Lkw sind mit Elektroantrieb versehen. „Da müsste noch viel mehr Ladeinfrastruktur auch für Schwerlast her, bis sich das lohnt. Damit können nur kürzere Touren gefahren werden.“ Als negative Rahmenbedingung in Deutschland wertet Groß-Elsen die jetzt verdoppelte Mautgebühr für Lkw mit Diesel- oder Gasantrieb. So stellt sich die Firma Elsen, die schon lange nicht mehr nur eine Spedition ist, auch mehr als 150 Jahre nach Gründung noch den Herausforderungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Geschehens, um weiterhin auf Wachstumskurs zu bleiben.