Honigbienen liefern köstlichen EIFEL-Honig
Schon seit seiner Kindheit faszinieren Friedrich Bleckmann Honig-Bienen. Neben der Erzeugung von Honig, hat sich die Königinnenzucht zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit mit den Bienen entwickelt.
Ruhig und gelassen steht Friedrich Bleckmann in seinem Garten in Schleiden an einem der Bienenstöcke und öffnet ihn. Schutzkleidung trägt er nicht, die Bienen seien sehr friedlich, erklärt er und nimmt vorsichtig eine der Waben aus dem Kasten und hält sie in Richtung Kamera. Für den Laien scheint es ein chaotisches Gewusel zu sein, was sich in einem Bienenstock abspielt, doch tatsächlich weiß jede Biene ganz genau, was sie zu tun hat. „Bienen sind so intelligent und flexibel. Sie fügen sich unglaublich gut in die Natur ein und können sich hervorragend anpassen“, erklärt Bleckmann seine Faszination für die Honigbienen.
Königinnen leben mehrere Jahre
Seit rund 2 Millionen Jahren sei diese Art etabliert, erzählt der Imker. Und er hat noch ein paar weitere, spannende Fakten parat: Im Brutnest herrschen konstant 35 Grad Celcius – mit geringen Schwankungen, damit es schön kuschelig bleibt. Doch selbst im Winter schaffen es die Bienen, die Temperaturen in ihrem Stock auf mindestens 20 Grad Celsius zu halten, selbst bei starken Minusgraden. 8.000 bis 10.000 Bienen leben im Winter immerhin noch im Stock, im Sommer werden es dann bis zu 50.000. Die Königinnen leben übrigens bis zu fünf Jahre. Die Winterbienen dagegen nur etwa 8 Monate, die Sommerbienen 3 bis 4 Wochen und die Drohnen – nun, sie schlüpfen im Mai und haben nur eine Aufgabe: zu befruchten, danach sterben sie sofort. 5.000 bis 6.000 Drohnen bringt ein Bienenvolk etwa hervor, die restlichen Bienen im Volk sind Arbeiterbienen, die unermüdlich auf der Suche nach Futter sind oder im Stock die Königin versorgen.
Zucht und wissenschaftliche Arbeit
Friedrich Bleckmann hat schon vor vielen Jahren von seinem Vater die Bienen übernommen und in der Zeit auch eine Ausbildung zum Imker absolviert. In seinem Hauptberuf war er jedoch viele Jahre Agraringenieur mit der Fachrichtung Tierzucht, seit 2018 hat er die Imkerei und die Zucht von Königinnen mit der Imkerei am Mühlenberg zu seinem Hauptberuf gemacht. Bleckmann ist nicht nur im Landesfachverband ein angesehener Experte, er arbeitet zudem mit Universitäten oder Instituten wie dem Bieneninstitut Kirchhain zusammen. Er betreibt in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Organisationen unter anderem Feldversuche, die sich mit der Varroamilbe bei Honigbienen beschäftigen. Die Milben gelten als Hauptursache des immer wieder im Herbst und Winter auftretenden Bienensterbens. Welche Arten können die Milbe besser abwehren als andere, welche sind resistenter als andere? Fragen wie diese, hilft Bleckmann zu beantworten.
Bei der Zucht sind verschiedene Kriterien entscheidend und werden von der Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht (AGT) und des Deutschen Imkerbundes (DIB) auf ihr Verhalten, ihre Leistungsfähigkeit und Krankheitsresistenz geprüft. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Auswahl von Königinnen, deren Nachkommen ein besonderes Hygieneverhalten zeigen und damit die parasitierenden Varroamilben bekämpfen. In ganz Deutschland und Europa sind Friedrich Bleckmanns Königinnen gefragt.
Regionalmarke EIFEL hilft bei der Vermarktung
Er selbst hat rund 50 Völker, die er in seiner Region – etwa von Vogelsang bis Schmidtheim – verteilt hat und die ihm den leckeren EIFEL-Honig liefern. Das ganze Jahr können sich seine Bienen an einem reich gedeckten Tisch bedienen: Streuobst- und Löwenzahnwiesen im Frühjahr, blühende Gehölze in den Wäldern und Hecken, die Himbeer- und Weißkleeblüte im Sommer – Friedrich Bleckmanns Bienen haben eine ausgewogene Nahrungsgrundlage und erzeugen daraus den eifeltypischen Honig.
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Imkervereinen und -verbänden bietet der Experte Aus- und Fortbildungsseminare an. Das Imkern sei wieder im Kommen, freut er sich. Durch Züchtungen sind heute viele Arten der Honigbienen weniger aggressiv. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum es immer mehr Hobby-Imker gibt. Doch ohne eine gründliche Ausbildung rät Bleckmann vom Imkern ab. Die Bienen seien zwar tolerant gegenüber Imkerfehlern, doch um Honigbienen fachgerecht halten zu können, sei eine Imker-Ausbildung erforderlich, erklärt Bleckmann.
Seit zwei Jahren ist Bleckmann mit seinem Honig auch Produzent bei der Regionalmarke EIFEL. „Das Regionale ist sehr gefragt, auch im Tourismus, denn die Urlauber nehmen gerne etwas aus der Eifel mit nach Hause“. Da wandert ein Topf EIFEL-Honig schnell in den Koffer. Die Regionalmarke habe ihm dabei sehr geholfen, seinen Honig über den Einzelhandel zu vermarkten.