Unternehmen fit machen in Punkto Nachhaltigkeit
Nicole Schmitz hat mit ihrem Unternehmen ecoNfair den EIFEL Award für Nachhaltigkeit gewonnen. Sie berät und unterstützt Betriebe, damit diese für die bestehenden und kommenden gesetzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen gut gerüstet sind. Mit Marina Schwarz hat sie zudem die GbR „GRÜNschaffen“ gegründet. Die Mission ist dieselbe: Beratung in Sachen Corporate Social Responsibilty.
Als Frauen mit Berufserfahrung in mittelständischen Global Playern der Region und in der öffentlichen Verwaltung haben sie alles, was für ihre beiden Start-ups im Bereich Nachhaltigkeit hilfreich ist: Überzeugung und Haltung, Verständnis für Technik und ebenso für die Denkweise der Entscheiderinnen und Entscheider in den Behörden. Nicole Schmitz entschloss sich nach Stationen bei renommierten, international agierenden Hidden Champions in der Vulkaneifel, sich 2020 zunächst im Home-Office in Berndorf selbstständig zu machen. Sie startete 2023 mit ecoNfair („ökologisch, ökonomisch und fair“) in Gerolstein und wurde dabei unter anderem von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel unterstützt: „Es ist die beste der Welt“, strahlt sie. Mut gaben ihr auch die „NeuUnternehmerInnen“-Treffen der WFG, über die sie ihre aus der Domstadt in die Eifel übergesiedelte Mitstreiterin Marina Schwarz kennen lernte. Die bezeichnet sich als „Prozess-Nerd“ mit Blick für die sozialen Faktoren, so dass „weiche“ und „harte“ Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden, wenn sie ein Unternehmen beraten oder unterstützen. So ist nun zusätzlich zum Einzelunternehmen ecoNfair, das den EIFEL Award bekam, die Teamgründung „GRÜNschaffen“ entstanden. Beide Aktivitäten sollen gleichermaßen wachsen und nebeneinander bestehen. Beide Frauen sind gern Einzelunternehmerinnen, schätzen aber auch die Vorteile, die ein gemeinsames Business mit sich bringt – denn „gemeinsam schafft man mehr als allein“.
Handfeste Vorteile der Nachhaltigkeits-Beratung
Mit ihrem Engagement möchten sie Unternehmen nicht nur helfen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch nachhaltiges Wachstum und Wirtschaftlichkeit fördern. Die Beratung von ecoNfair und GRÜNschaffen zielt darauf ab, Unternehmen bei der Bestandsaufnahme zu unterstützen, auditierungsfähige Projekte zu identifizieren und umzusetzen. Dabei steht die Verbindung von Ökologie, Sozialem und Ökonomie im Mittelpunkt. „Die Erkenntnis, dass die Expertise von Frauen und Menschen unterschiedlichster Herkunft nicht länger ignoriert werden darf, setzt sich immer mehr durch“ sagt Marina Schwarz. „Die Mischung aus allem machts, dazu gehören Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Herkunft, Alters, ethnischer Herkunft, aber auch diverse soziale Merkmale wie die des Einkommens, Status – ich meine einfach eine größtmögliche Vielfalt im Unternehmen, denn so können Sie bestmöglich und auf Augenhöhe auch unterschiedlichen Kundengruppen begegnen.“
Neue Geschäftsfelder finden
Allein auf Geschäftsleitungsebene über die notwendigen Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu reflektieren sei oft nicht ausreichend. Für die erfolgreiche Umsetzung müssen die Beschäftigten auf allen Ebenen eingebunden werden. Dort sitzt in der Praxis das tiefe Wissen über Prozesse, Anforderungen und Machbarkeit von Projekten. Die beiden Unternehmerinnen betonen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein „Nice-to-have“, sondern eine unternehmerische Verpflichtung ist, die auch wirtschaftliche Vorteile bietet. Neben der Hilfestellung beim Erfüllen gesetzlicher Pflichten zielt ihr Ansatz darauf ab, Unternehmen dabei zu unterstützen, nachhaltigere Geschäftsfelder zu identifizieren und zu entwickeln, beispielsweise durch Fragestellungen wie: „Muss immer alles neu produziert werden? Kann es nicht langlebigere Produkte geben? Ist die Kreislaufwirtschaft, also Repair oder Upcycling, anstatt linearer Kreisläufe möglich?“ Externe Beratende helfen, das Wissen der Beschäftigten aus der betrieblichen Praxis einzubinden und zu nutzen.