Qualifizierte Ausbildung im Handwerk
Sie können sich ausprobieren, sie werden geschult und unterstützt: Im Berufsbildungszentrum Euskirchen sind Jugendliche und junge Erwachsene gut aufgehoben. Sie erhalten nicht nur eine gute fachliche Ausbildung, sondern werden auch pädagogisch umfassend begleitet.
Auf mehr als 50 Jahre erfolgreiche Bildungs- und Ausbildungsarbeit kann das Team um Jochen Kupp im Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE) zurückblicken. Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben hier ihren Berufsweg gefunden und so mancher Arbeitnehmer hat im Laufe seines Berufslebens eine Fortbildung oder Weiterbildung durchlaufen. Träger des BZE sind die Industrie- und Handelskammer Aachen, die Handwerkskammer Aachen und der Kreis Euskirchen.
Es sind Ausbildungsmaßnahmen und Weiterbildungen in Handwerksberufen, die am BZE durchgeführt werden. Damit trägt das Berufsbildungszentrum dazu bei, das Ansehen der Handwerksberufe zu steigern. „Wir zeigen hier, wie modernes Handwerk aussieht und machen unseren Schülerinnen und Schülern Mut, eine berufliche Zukunft im Handwerk zu suchen“, sagt Verbandsvorsteher Jochen Kupp.
Ziel: Jugendliche in die Ausbildung bringen
Das Angebot des Berufsbildungszentrums setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Im Schwerpunkt sind Jugendliche und junge Erwachsene die Zielgruppe des BZE. In den Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten werden aber auch Erwachsene angesprochen, die sich in ihrem Beruf weiterbilden möchten. Schweißkurse, Gabelstaplerausbildungen oder Führungs- und Managementtrainings zählen dazu.
Doch vor der Bewerbung für eine Lehrstelle steht für die Jugendlichen die Frage, welcher Beruf soll es denn sein? „Wir bieten für alle 8. Klassen eine Potenzialanalyse an“, erklärt Kupp. Etwa 30 Prozent aller Achtklässler im Kreis Euskirchen besuchen danach noch Praxiskurse im BZE und können in den Werkstätten ganz praktisch verschiedene Berufsfelder ausprobieren.
Bei den Maßnahmen zur Ausbildungsvorbereitung ist es das große Ziel, die Teilnehmenden in eine Ausbildung zu bekommen. Sie erhalten am BZE Bewerbungstraining und bekommen einen Einblick in verschiedene Berufsfelder. Häufig seien es Schulabbrecher, die unterstützt werden, damit sie ihren Weg in einen Beruf finden, sagt Kupp. Auch während der Ausbildung erhalten Jugendliche – oft nach der Arbeit oder der Berufsschule – Hilfen im BZE. In der kooperativen BaE und in der assistierten Ausbildung werden sie sozialpädagogisch begleitet, bekommen Feedbackgespräche, werden bei Sprachdefiziten gefördert und erhalten ein soziales Kompetenztraining. Die Ausbildungsunterstützung werde immer wichtiger, hat Jochen Kupp festgestellt. „Darin sind wir stark“.
Zu den Kompetenzen des BZE zählt auch die überbetriebliche Unterweisung, die für das Handwerk vorgeschrieben und für die Industrie empfohlen wird. Die Auszubildenden werden bei diesen Maßnahmen während ihrer gesamten Ausbildung zusätzlich in den Werkstätten des BZE geschult. Manche Betriebe nutzen die Möglichkeiten auch, um besonders für das erste Lehrjahr eine gute Grundbildung für ihre jungen Mitarbeiternden zu gewährleisten.
Größte Ausbildungs- und Studienmesse im Kreis Euskirchen
Über die Berufseinstiegsbegleitung und die Übergangsbegleitung ist das BZE in den Schulen aktiv. Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind aber auch die Berufsberaterinnen und Berufsberater in der Agentur für Arbeit die ersten Ansprechpartner, um über die Möglichkeiten im BZE informiert zu werden. Und dann ist da noch die Ausbildungs- und Studienmesse, die alle zwei Jahre – die nächste ist für 2023 geplant – stattfindet. „Es ist die größte Messe dieser Art im Kreis Euskirchen. Zwischen 4.000 und 5.000 Besucher tummeln sich dann auf unserem Gelände“, freut sich Kupp über den großen Anklang. Rund 100 Firmen sind auf der Messe vertreten, die über ihre Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Da die Jugendlichen meist von ihren Eltern begleitet werden, ist dies für die das BZE auch eine gute Gelegenheit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und für Berufe im Handwerk zu werben.
Handwerk stärken
„Eifeler Handwerker haben einen exzellenten Ruf. Den wollen wir hier im BZE weiter fördern“, sagt der Leiter des BZE und ist stolz auf die Arbeit, die täglich von den rund 70 Beschäftigten geleistet wird. 150 bis 300 Teilnehmende sind jeden Tag vor Ort. Es sind die Fachkräfte von morgen, die in den Unternehmen in der Eifel gute Arbeitgeber finden. Es sei viel technisches Know-How bei den Betrieben vorhanden und die Karrierechancen seien im Handwerk sehr gut, betont Jochen Kupp.