Kreative Tüftlerin mit Biss
Die Gründerin Sonja Labitzke hat Spaß daran, mit kreativen Erfindungen Alltagsprobleme zu lösen. Mit dem mehrfach ausgezeichneten Produkt „Boneguard“ hat sie aus dieser Leidenschaft ein florierendes Geschäft gemacht: Ein Kauknochenhalter, der Hundeleben retten kann.
Aufgewachsen ist die Gründerin Sonja Labitzke im Ruhrgebiet . Der Job als Außendienstmitarbeiterin für ein Medizintechnik-Unternehmen führte sie quer durch die Eifel. Schnell hatte sie sich in die Region verliebt und zog mit ihrem Partner sowie ihrem damaligen Hund nach Mechernich. Mit offenen Augen und einem guten Gespür für die Alltagsprobleme von Tierhaltern geht die gelernte Industriekauffrau, die auch mal eine Hundeschule leitete und in einer Tierklink arbeitete , durchs Leben. Und so schießen ihr immer wieder Ideen durch den Kopf, wie sie das Tierwohl von Vierbeinern verbessern kann. Schon vor ihrer Selbstständigkeit meldete sie eine Erfindung beim Patent- und Markenamt an – einen Pfotenwaschbeutel – und vergab eine erste Lizenz an einen bekannten Tierprodukte-Hersteller.
Von der Berufung zum Beruf
Ihr Wunsch reifte, aus ihrer Erfinder-Leidenschaft eine berufliche Zukunft aufzubauen. Daher studierte sie „Innovationsmanagement“ und erlernte die vielfältigen Aufgaben von der Entwicklung bis zur Vermarktung innovativer Produkte von der Pike auf. Mit Unterstützung der AGIT - der Wirtschaftsförderung für die Technologieregion Aachen – stellte Sonja Labitzke 2015 ihre neue Erfindung auf professionelle Beine. Mit finanzieller Förderung für die Patentanmeldung und die Prototypenentwicklung entwickelte sie schnell ein vorzeigbares Produkt: den Kauknochenhalter Boneguard, der das gefährliche Verschlingen von Hundesnacks verhindert. Damit widmet sie sich einem Problem, das sie beim eigenen Hund erkannte und mit sehr vielen Hundehaltern teilt, wie ihre Internet-Marktrecherchen zeigen.
Viel Lob und Auszeichnung für die Erfindung
Ihr patentiertes Produkt stellte Labitzke 2015 auf der Erfindermesse iENA und 2016 auf der Branchenmesse Interzoo vor. Hier gabs nicht nur zahlreiche internationale Kontakte zu potenziellen Herstellern und Vertriebspartnern, sondern auch Auszeichnungen für das innovative Produkt wie eine Silbermedaille sowie den Innovation-Award von Fressnapf-Maxizoo. Zur Markterschließung baute die Gründerin eine Kooperation mit dem europäischen Marktführer für Heimtierzubehör Trixie auf. Der neue starke Partner produzierte und vertrieb den Boneguard auf Lizenzbasis über sein Netz an 8.500 Fachhandelskunden wie Fressnapf oder Futterhaus. Den regionale sowie Online-Markt bediente die Gründerin direkt. Mediale Aufmerksamkeit erhielt das Produkt durch ihre Teilnahme an der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ im Jahr 2018. „Der Absatz vor allem über die Trixie-Vertriebskanäle stieg steil an, wie ich an den Lizenzeinnahmen erkennen konnte“, so Labitzke. Seit Mitte 2020 hat sie Produktion und Vertrieb für Boneguard wieder selbst in der Hand, um unabhängig zu sein und einen direkten Draht zu den Händlern pflegen zu können.
Nachhaltigkeit im Blick
Zudem ist ihr wichtig, die Produktqualität bestimmen zu können. Die Boneguards sind aus schadstofffreiem Naturkautschuk, hergestellt aus natürlichen Rohstoffen nachhaltigen Kautschukanbaus. „Da ich in Europa keinen Hersteller finden konnte, der zu diesen Vorgaben produziert, werden die Knochenhalter derzeit in Asien hergestellt“, bedauert Labitzke. Der dortige Verarbeiter wurde sorgfältig ausgewählt - faire Arbeitsbedingungen seien garantiert. Die passenden, hochwertigen Kauknochen kommen von deutschen Qualitätsbetrieben.
Mutmacherin für die StartUp-Szene
Gute Startup-Ideen haben viele. Doch oftmals fehlt der Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Sonja Labitzke steht jungen Gründern daher gerne mit Rat zur Seite. Vor allem nach ihrem Auftritt in der Höhle der Löwen erhielt sie viele Anfragen von Gründern. Heute engagiert sie sich ehrenamtlich in der Initiative AC2 – Gründung, Wachstum, Innovation der GründerRegion Aachen, hält hier Vorträge und organisiert Workshops. Wichtige Gründer-Eigenschaften aus ihrer Sicht: „Man muss von seiner Idee überzeugt sein, Spaß dran haben, Durchhaltermögen mitbringen – und sich seinen Markt genau anschauen. Die gute Idee braucht schließlich auch Käufer.“