Astakus schenkt Gewässern ihre Ursprünglichkeit zurück
Die Hydrologen aus Zemmer geben mit ihren Projekten der Natur stets ein Stück Lebensraum zurück. Die von ihnen renaturierten Gewässer dienen nicht nur dem Schutz vor Starkregenereignissen – sie sind immer auch ein nachhaltiger Beitrag zum Klima- und Artenschutz.
Die Schaffung natürlicher und resistenter Gewässer ist seit 30 Jahren die Passion von Katrin und Jens Gelderblom. Kennengelernt haben sich die beiden Rheinländer beim Studium in Trier. Hier entdeckten sie auch ihre gemeinsame Liebe zur Eifel, wo sie im Jahr 2004 das Unternehmen Astakus gründeten – der Name ist angeleht an den in Europa heimischen und gefährdeten Flusskrebs Astacus Astacus.
Neues Bewusstsein für natürliche Gewässer
Der Umgang mit unseren Gewässern erfordert auch in der Eifel neue Denkweisen und Strategien. Starkregenereignisse und Flutkatastrophen einerseits sowie lange Dürrezeiten und absinkende Grundwasserspiegel andererseits verlangen einen nachhaltigeren Umgang mit Böden, Flüssen und Auenlandschaften als Pufferspeicher. Hierbei beraten die Gelderbloms betroffene Kommunen, private Bauherren sowie Land- und Forstwirte – sowohl in der Region aber auch im benachbarten NRW und Luxemburg. Manchmal helfen schon kleinere Maßnahmen, oftmals sind allerdings tiefgreifendere Konzepte notwendig, um beispielsweise ein begradigtes und verrohrtes Flussbett wieder in seinen natürlichen Ursprungsverlauf zurückzuversetzen. Immer wichtiger wird es, das Oberflächenwasser gleich vor Ort versickern zu lassen. Dann planen, gestalten und bauen die Gelderbloms auch schonmal naturnahe Schwimmteiche als Regenwasserrückhalt. „Wir müssen das Wasser in der Landschaft halten“, erläutert Katrin Gelderblom ihre Devise. Hierbei geht das Astakus-Team sehr sensibel vor und versucht, so behutsam wie möglich in die Natur einzugreifen. Jens Gelderblom sitzt meist selbst auf dem speziell ausgestatteten Bagger und achtet Meter für Meter auf den behutsamen Umgang innerhalb der bestehenden Lebensräume. Schließlich ist es ein großes Anliegen der Firmeninhaber, mit den wasserbaulichen Maßnahmen gleichzeitig wertvolle Ökosysteme für Tiere und Pflanzen zu erschaffen. Bei Fließgewässern ist es für Jens Gelderblom wichtig, die Durchgängigkeit für Fische wieder herzustellen. Gemeint ist damit, dass die Fische die Flüsse und Bäche ohne Barrieren durchwandern und so ihre überlebenswichtigen Habitate erreichen können.
Akzeptanz durch Aufklärung
„Unsere grünen Oasen steigern auch die Lebensqualität für uns Menschen“, versichern die Firmeninhaber. Um den Auftraggebern und der Bevölkerung dies zu verdeutlichen, investieren sie viel Zeit in Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung. Dazu steht dann auch schonmal eine Exkursion mit Bürgern auf dem Programm, um ihnen die Vorteile von Renaturierungsmaßnahmen aufs Mikroklima zu verdeutlichen. Wichtig ist ihnen, Kinder in frühen Jahren für den Naturschutz zu sensibilisieren. Ehrenamtlich bieten sie Schulklassen im Rahmen des „blauen Klassenzimmers“ an, die Natur aktiv zu erkunden. Das pädagogische Konzept von Astakus beinhaltet Umwelterziehung, Bachexkursionen, Schulung von Lehrpersonal bis hin zu Planung und Bau eines blauen Klassenzimmers für interessierte Schulen.
Für Gelderbloms ist es auch eine Selbstverständlichkeit, sich vor Ort für den Umweltschutz zu engagieren. In Zemmer pflanzten sie auf Gemeindeflächen ehrenamtlich Bäume und Hecken für mehr Klima- und Artenschutz. Und auf dem eigenen Firmengelände entstand über die Jahre ein kleines Ökoparadies mit heimischen Wildpflanzen, einem großzügigen Naturteich sowie vielfältigen Lebensräumen für Insekten, Fische und viele weitere Wildtiere. Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Tausende Gärten – Tausende Arten“ erhielten sie 2023 für diesen mustergültigen Naturgarten sogar die Gold-Auszeichnung. Man merkt den beiden an: Für ihr Unternehmen steht nicht der wirtschaftliche Erfolg an erster Stelle. Ihre Triebfeder ist der Naturschutz – und dafür setzen sie sich mit ganzer Leidenschaft ein.
