Die Milchmacher aus der Eifel
Rund 1700 Landwirte aus der deutschen und belgischen Eifel sowie aus Luxemburg liefern ihrer genossenschaftlichen Großmolkerei Arla am Standort Pronsfeld zu. Das 1967 gebaute Werk ist der größte Baustein im Arla-Verbund und zweitgrößte Milchverarbeitungsstätte überhaupt in der EU. Ein neuer Milchpulverturm stärkt zukünftig die „pole position“. Handfeste Standortvorteile machen das möglich.
Die Bewohner des Prümer Landes nennen die schnelle Verbindungsstraße zwischen der A60 und einem hoch modernen, waldumsäumten Industriebau bei Pronsfeld „Milchstraße“. Das stimmt im wörtlichen Sinne, denn hier entlang, zum Werk der Arla, verläuft eine der europäischen Hauptversorgungsrouten in Sachen Milch. Rund 1,6 Milliarden Kilo Milch werden pro Jahr in Pronsfeld zu haltbaren Milchprodukten verarbeitet, vieles davon geht in den Export. Aber es stimmt auch im übertragenen Sinn, denn die international aufgestellte Molkerei greift von der Eifel aus ökonomisch im Sinne seiner Genossenschaftsmitglieder zu den Sternen.
Zukunftsorientierung wird greifbar
Sichtbares aktuelles Zeichen der Wachstumsorientierung ist der Bau eines zweiten Milchpulverturms, der Ende 2021 die Produktion aufnehmen wird. Arla investiert allein in dieses Projekt 180 Millionen Euro. „Das ist ein großer Sprung für das Werk und zeigt, wie essentiell wichtig der Eifeler Standort für den Arla-Molkereikonzern besonders auch im internationalen Geschäft ist“, erläutert Pressesprecher Markus Teubner die Bedeutung innerhalb des Verbundes mit 55 Produktionsstätten weltweit. Bereits in der Vergangenheit wurde das Pronsfelder Werk permanent modernisiert und erweitert mit bis zu 15 Millionen Euro jährlich. Zusätzliche Tank-Kapazitäten etwa für gentechnikfreie Milch und neue Abfüllanlagen standen da im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit. Allein von 2012 bis Ende 2014 wurden rund 110 Millionen Euro in den Bau eines neuen Milchtrockenturms, einer neuen Butterei und einer zusätzlichen Milchbe- und verarbeitung investiert.
Gute Argumente für die Eifel
Teubner schildert wichtige Beweggründe, sich für einen Ausbau gerade im Eifelkreis zu entscheiden. „Zum einen ist dort die Expertise vorhanden, auch für das internationale Exportgeschäft. Zum anderen bietet das vorhandene Werksareal die entsprechenden Gegebenheiten für eine solche Erweiterung. Hinzu kommen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn wir bilden in elf Ausbildungsberufen aus, von der Lebensmitteltechnik über Industriemechanik bis zur Logistik und Betriebstechnik“, nennt er einen Standortvorteil in Sachen Manpower, der durch die für Fachkräfte attraktive Kombination von Naturnähe und Nähe zu den umliegenden Ballungsräumen noch verstärkt wird. Familienfreundlichkeit, günstige Lebenshaltungskosten und leichte Vereinbarkeit von Beruf und Privatem sind aus seiner Sicht weitere Pluspunkte. Aber natürlich geschieht gezieltes Wachstum am Eifelstandort in einem internationalen Konzern auch aus übergeordneten Motiven. „Für die Lieferketten und den internationalen Austausch ist die Lage im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und Luxemburg ideal. Die Verkehrsanbindung ist gut, auch zu Flughäfen.“