Wichtiges Glied des sozialen Sicherungsnetzes der Region
Seit über 30 Jahren unterstützt „Alibi Eifelservice“ erwerbslose Menschen – meist Langzeitarbeitslose – bei der Re-Integration in Job und Gesellschaft. Mit dem Projekt „Beschäftigungs-Coach“ verfolgt man zudem einen präventiven Ansatz. Die gemeinnützige Gesellschaft ist eine angesehene Anlaufstelle im Eifelkreis für Hilfesuchende, Unternehmen und die gesamte Bürgerschaft.
Angefangen hat alles mit einer ehrenamtlichen Beratungsstelle in Bitburg, die Arbeitslose beim Ausfüllen von Anträgen unterstützt. „Auch wenn dies mit über 1000 Terminen pro Jahr noch eine wichtige Aufgabe ist, haben wir uns in den letzten 3 Jahrzehnten in vielfältiger Weise weiterentwickelt“, so Winfried Reis. Er ist Leiter der gemeinnützigen Gesellschaft und Chef von über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – in ganz verschiedenen Bereichen wie Sozialpädagogik, Job-Coaching, Verwaltung, Verkauf oder Handwerk.
„Unser Antrieb ist es, Menschen in Notlagen zu helfen“
„Wer längere Zeit aus dem Erwerbsleben raus ist, läuft Gefahr, irgendwann Struktur, Motivation und soziale Kontakte zu verlieren“, so Reis aus seiner langjährigen Erfahrung. „Viele Menschen kommen dann aus eigener Kraft nicht mehr aus ihrer Lage heraus. Unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen und mit ihnen Perspektiven zu finden.“ Und dazu bietet das Alibi-Team eine ganze Reihe von Angeboten. Dies beginnt bei der Unterstützung von Menschen, die erst kürzlich ihre Anstellung verloren haben, durch gezielte und individuelle Förderung – vom Bewerbertraining bis zur Vermittlung von Praktika oder Eingliederungsmaßnahmen. Bei Langzeitarbeitslosen geht es zunächst darum, ihnen nochmals eine andere Struktur im Tagesablauf zu geben und sie an einen geregelten Arbeitsalltag heranzuführen. Dies geschieht im ersten Schritt meist in eigenen Alibi-Projekten wie beispielsweise im Second-Hand-Kaufhaus, im Gartenbau, der Wäscherei oder der Fahrrad-Werkstatt. Damit die Integrationsmaßnahme nicht am fehlenden Mobilitätsangebot scheitert, bietet Alibi den Teilnehmern sogar einen firmeneigenen Fahrdienst, den das Jobcenter finanziert. Über 200 Menschen erhalten so Jahr für Jahr die Chance, einen anderen Weg im Leben zu gehen und idealerweise zurück in den Arbeitsmarkt zu finden.
Vertrauter Partner in der Region
Durch die intensive Zusammenarbeit kennen die Alibi-Betreuer ihre Teilnehmer irgendwann recht gut, wissen um Stärken und Schwächen sowie schlummernde Potenziale. „Somit können wir die Menschen recht passgenau an Unternehmen der Region vermitteln. Die Betriebe schätzen unsere Arbeit sehr. Sie wissen dass wir nur Leute empfehlen, denen wir den Job auch wirklich zutrauen“, verrät Reis. Damit hat sich Alibi ein großes Vertrauen bei den Unternehmen im Eifelkreis aufgebaut. Und auch für andere Institutionen wie der Bundesagentur für Arbeit, den Fördermittelgebern oder Sozialeinrichtungen ist Alibi ein verlässlicher Partner, die auf die Integrationsleistung des engagierten Teams setzen.
Unterstützung erhält man auch aus der gesamten Bevölkerung. Die betrieblichen Einrichtungen sind weit über die Stadtgrenzen Bitburgs fester und beliebter Bestandteil des regionalen Angebotes. Das Kaufhaus wird sehr gut besucht, Manager örtlicher Betriebe bringen ihre Hemden zum Waschen und Bügeln, und auch Kommunen sind feste Auftraggeber. Das große Gewächshaus versorgt als einziger Anbieter mit selbst gepflanztem Gemüse und Salatsetzlingen Gartenbesitzer des Eifelkreises und wird im Gegenzug dafür mit Gartengeräten, Töpfen und Tauschpflanzen versorgt „Auch unsere betrieblichen Dienstleister – ob Steuerberater, IT-Dienstleister oder Vermieter – unterstützen uns und unsere Arbeit, wo sie können.“
Weiterbildung als Prävention
Neu ist das Angebot der Beschäftigungs-Coaches. Das Ziel von Christian Körber und Michael Simon besteht darin, mit beruflicher Weiterbildung Arbeitslosigkeit zu verhindern und den Job zu sichern. Ihre Kernaufgabe sehen sie darin, durch Weiterbildungsstrategien Arbeitnehmer fit zu machen für künftige Jobanforderungen und die Aufstiegs-Chancen im Betrieb zu verbessern. Die beiden Coaches kümmern sich von der Entwicklung eines individuellen Perspektivplanes – abgestimmt auf den Arbeitnehmer und den Bedarf des Unternehmens – über die Auswahl geeigneter Weiterbildungsmaßnahmen bis zur Beantragung von Fördermitteln für Qualifizierung und Lohnausfall. Sie sind daher Ansprechpartner für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen.
Für die Alibi-Mitarbeitenden ist ihre Anstellung nicht nur ein Job wie jeder andere, sondern eine Berufung. „Wir glauben, dass unser Engagement beflügeln kann, damit aus Mitgefühl Hilfe wird!“, so ihr Credo.